Wertvolle Tipps für die Zukunft am Schießstand
Die Bundesligamannschaft des SV Pfeil Vöhringen schenkt dem Schützennachwuchs in Bronnen eine besondere Trainingseinheit. Die Resonanz ist überwältigend.
Es war ein Bild, das die Herzen der erfahrenen Schützen höherschlagen ließ: Alle 36 Schießstände in der Schießhalle in Bronnen waren von hochmotivierten Jugendlichen belegt, die mit ihrem Luftgewehr nur darauf warteten, entscheidende Tipps der Bundesligaschützen des SV Pfeil Vöhringen zu bekommen. Die kostenlose Trainingseinheit im Rahmen des 61. Gauschießens in Bronnen kam so gut an, dass sich Warteschlangen bildeten.
„Der nächste Schuss war gleich besser“, sagt der 14-jährige Lukas begeistert, nachdem ihm Bundesligaschütze Florian Krumm geraten hatte, das Gewehr nach dem Schuss länger oben zu behalten. Der Dirlewanger weiß, wovon er spricht. Im Februar wurde er mit dem SV Pfeil Vöhringen deutscher Vizemeister. Akribisch schaut er sich den Schießablauf etlicher Nachwuchsschützen an und korrigiert etwa den Stand, die Haltung oder die Einstellung des Gewehrs.
„Beim Schießen kann man mit Training viel machen“, sagt der Erfolgsschütze. „Ich würde sagen, das Training macht 70 Prozent aus, und Talent 30 Prozent.“Um seine Leistung in den Wettkämpfen abrufen zu können, trainiere er dreimal in der Woche, zusätzlich sei Ausdauersport als Ausgleich und ein gewisser Ehrgeiz unabdingbar. Auch das Mentale sei eine entscheidende Komponente, ergänzt Michael Hausner, der gerade erst mit dem SV Pfeil Vöhringen II in die Bayernliga aufgestiegen ist und weiß, wie wichtig es ist, beim Schießen innerlich ruhig zu bleiben. „Man glaubt gar nicht, wie sehr Schießen ein mentaler Sport ist.“Die Kameradschaft unter den Schützen sei überregional einzigartig, findet er. Für Florian Krumm gibt es noch einen anderen entscheidenden Spaßfaktor. „Am schönsten ist das Gewinnen“, verrät er und grinst. Der Weg zum Erfolg sei für ihn relativ lang gewesen.
„Ich habe mit zehn Jahren angefangen und bin erst mit 18 gut geworden“, erzählt er und freut sich, dass auch sein Heimatverein aus Dirlewang mit der Jugend zum Nachwuchstraining gekommen ist.
Jugendtrainerin Monika Gallert ist selbst seit 27 Jahren begeisterte Schützin und kann Anfänger nur ermutigen. „Mit ein bisschen Übung und mit dem richtigen Anschlag kann eigentlich aus jedem ein guter Schütze werden“, sei ihre Erfahrung. Der Nachwuchs übt derweil unermüdlich weiter, Hilfslinien werden auf den Boden gelegt, um eine gerade Linie von Hüfte und Schulter zu bilden. Leichte Rückenlage, durchgestreckte Knie – sieht doch schon aus wie bei den
Profis, oder? Michaela Kögel lächelt zufrieden. Bis zum letzten Jahr war auch sie Bundesligaschützin beim SV Pfeil Vöhringen, mit viel Geduld und Ruhe achtet sie an diesem Tag bei den Jugendlichen neben der Fußstellung auch darauf, dass der Kopf schön auf dem Gewehr aufliegt, und nimmt entsprechende Einstellungen am Luftgewehr vor. „Es macht Spaß, so viele Jugendliche auf einmal zu sehen, das ist echt toll“, findet sie.
Auch der 16-jährige Elias ist gekommen, um vor dem Gauschießen mit den Experten zu trainieren. „Es ist eine schöne Atmosphäre, und hier kann ich auf jeden Fall etwas lernen“, sagt er. Dann kommt auch schon Florian Krumm, um sein Können unter die Lupe zu nehmen. Er rät dem Teenager, das Gewehr auf die flache Hand zu legen, ein bisschen breiter zu stehen und sich Zeit zu lassen. „Den Schuss genießen“, sagt Krumm und lächelt vielwissend. Und siehe da: Es klappt.
Frank Fuhrmann, Schützenmeister des Schützenvereins Hubertus Bronnen, steht begeistert im Zuschauerraum. „Die Resonanz auf das Nachwuchstraining ist überwältigend“, freut er sich und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Ich hätte die Tipps auch nötig.“