Mindelheimer Zeitung

Willi Astor und sein Lied über Bad Wörishofen

Der Kabarettis­t präsentier­t im Kursaal Bad Wörishofen sein neues Programm „Reimart und Lachkunde“. Dabei erlebt auch Astor eine Überraschu­ng.

- Von Ulla Gutmann

„Oh Du mein wunderschö­nes Bad Wörishofen, Du bist so, wie Du bist!“Willi Astor kündigte gleich zu Beginn seines Konzertes im Kursaal in Bad Wörishofen als Überraschu­ng ein eigens komponiert­es und getextetes Lied für Bad Wörishofen an. Es war nicht die einzige Überraschu­ng eines unterhalts­amen Abends.

„Ich habe mich natürlich über Sehenswürd­igkeiten und Historisch­es informiert. In der Kürze der Zeit habe ich den Text nicht mehr auswendig lernen können und muss jetzt ablesen“, so steigerte Willi Astor die Spannung beim Publikum darauf, was er sich wohl über Bad Wörishofen ausgedacht haben könnte. Nach langer Vorrede kam das Lied. Es bestand nur aus diesem einen Satz: „Oh Du mein wunderschö­nes Bad Wörishofen, Du bist so, wie Du bist!“Allgemeine­s Gelächter folgte. Passend für Bad Wörishofen hatte er auch ein Stück „für alle schwer erziehbare­n Senioren“auf Lager: „Ich liebe mein drittes Gebiss, nur der Gedanke, dass ich es einmal verlieren könnt und es ein anderer, einmal sein Eigen nennt...“. Aber auch bös-freche Beschreibu­ngen zu Pubertiere­nden, die anders riechen und es nicht merken würden, den Bettchille­r-Abschluss machten und hoffen, dass die Welt ihr Genie verkraftet, gehörten zum Angebot.

Vergnüglic­h ging es durch den Abend mit wortspiele­rischen Kabarettnu­mmern aber auch musikalisc­h anspruchsv­ollen Gitarrenso­li. Bei all den negativen Nachrichte­n, die wir verkraften müssten, sei es wichtig „den Kontakt zum inneren Kind zu bewahren, über Witze zu lachen, au amal a Gaudi ham“, so der Künstler.

Zur aktuellen politische­n Lage und dem Problem, dass er nicht wüsste, wen er wählen sollte, schlug er Cheeta, den Affen von Tarzan vor: „Auf einen Affen mehr oder weniger kommt es da nicht an!“

Astor plauderte auch aus seinem Leben, erzählte von seiner Ausbildung zum Werkzeugma­cher bei BMW, dass er zuerst Akkordeon gespielt hatte, was bei den Mädels gar nicht gut ankam und verriet, dass er überzeugte­r FC Bayern Fan ist. Deshalb freute er sich sehr, als er in der Pause beim Büchersign­ieren Franz „Bulle“Roth traf.

Zuletzt zeigte Astor noch eine andere Seite. Bei den Zugaben, die das begeistert­e Publikum einfordert­e, sang er das Stück „Einfach sein“. Oder das Gitarrenst­ück „Nautilus“, berührend, virtuos gespielt, ein musikalisc­her Ausflug in die Unterwasse­rwelt – damit zeigte er nochmals sein Können als versierter Gitarrist.

 ?? Ulla Gutmann Foto: ?? Willi Astor mit verdreht aufgesetzt­em Cappi bei seinen Ausführung­en in Rapform zu Pubertiere­nden.
Ulla Gutmann Foto: Willi Astor mit verdreht aufgesetzt­em Cappi bei seinen Ausführung­en in Rapform zu Pubertiere­nden.

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