Mindelheimer Zeitung

Kurzer Hoffnungss­chimmer

Der FC Memmingen steigt der FCM nach 2022 erneut aus der Fußball-Regionalli­ga ab. Für den Neustart in der Bayernliga gibt es bereits zwei weitere Zugänge.

- Von Tobias Giegerich

Am Samstagnac­hmiittag um 15.51 Uhr war der Abstieg des FC Memmingen aus der Regionalli­ga Bayern besiegelt. Die direkten Konkurrent­en im Abstiegska­mpf – Eintracht Bamberg (2:1 gegen den FC Bayern München II) und TSV Buchbach (5:2 gegen den TSV Aubstadt – gewannen ihre Partien und verdrängte­n den FCM wieder auf den 18. Tabellenpl­atz. Für Memmingen, 2012 Gründungsm­itglied der Regionalli­ga Bayern, ist es nach 2022 der zweite Abstieg aus der höchsten bayerische­n Spielklass­e.

Die eigene Pflichtauf­gabe hatte der FCM tags zuvor durch den 1:0-Sieg bei Türkgücü München erfolgreic­h gemeistert. Auch deshalb waren die FCM-Akteure um Trainer Matthias Günes noch optimistis­ch gestimmt, dass der Druck sich auf die Konkurrent­en Buchbach und Bamberg verlagern könnte. Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht: Buchbach lag gegen Aubstadt vor den Augen von FCM-Stürmer Maximilian Berwein, der den Besuch der Partie am Freitagabe­nd angekündig­t hatte, schon nach elf Minuten mit 2:0 vorne und landete letztlich einen 5:2-Kantersieg. Bamberg wiederum steckte den Ausgleich der „kleinen Bayern“in der Schlusspha­se weg und kam kurz vor Spielende zum 2:1-Siegtreffe­r.

Der zweite Leidtragen­de des Regionalli­ga-Abstiegska­mpfes neben dem FC Memmingen ist der SV Schalding-Heining. . Damit geht es auch für Schalding-Heining nächstes Jahr in der Bayernliga Süd weiter, in der künftig mit dem FC Memmingen, dem TSV Kottern und dem 1. FC Sonthofen drei Allgäuer Mannschaft­en vertreten sind. Mit dem FC Kempten, der an den Relegation­sspielen zum Bayernliga-Aufstieg teilnimmt, könnte sogar noch ein viertes Team dazu kommen.

Der noch am Freitagabe­nd zu spürende Optimismus hielt bei Coach Günes auch noch bis in die zweite Halbzeit der letzten Saisonspie­le am Samstag an. „Ich wollte zuerst nicht, habe mir dann aber die Spiele von Bamberg und Buchbach angeschaut“, sagt Günes. „Bis zur 80. Minute war ich auch noch voller Hoffnung, dass sich das Ganze noch dreht.“

Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, 20 Stunden nach dem Sieg in München stand der Memminger Abstieg fest. „So schnell kann man das nicht verarbeite­n. Wenn ich der ganzen Sache überhaupt etwas Positives abgewinnen kann, dann dass ich mit meiner Familie in den Urlaub fahren kann“, sagt Günes. Bei all der Enttäuschu­ng – der 41-Jährige ist ehrlich genug und weiß, dass sich der Abstieg nicht nur am letzten Spieltag entschiede­n hatte. „Es gab einige Schlüsselm­omente. Am enttäusche­ndsten und einfach selbstvers­chuldet waren die zweite Halbzeit Buchbach

und das Heimspiel gegen Burghausen“, sagt Günes. Wie der zukünftige Kader des FC Memmingen aussieht, werden die kommenden Wochen zeigen. Mit Manuel Konrad (wird spielender Co-Trainer beim FV Biberach) und Dominik Stroh-Engel (Karriereen­de) fallen zwei Spieler weg, die laut Günes „für die Kabine unglaublic­h wichtig“waren. Esad Kahric führt als Sportliche­r Leiter nun Gespräche mit den restlichen Akteuren, wobei Günes darauf setzt, der Kern des Teams erhalten bleibt.

Neben Jonas Koller (1. FC Sonthofen) stehen mit Luis Vetter (22, Mittelfeld, TSV Landsberg) und Kevin Lochbrunne­r (19, Angriff, A-Junioren SSV Ulm) zwei weitere Zugänge fest. „Wir stehen zu unseren Plänen, eine Mannschaft mit hungrigen Spielern aus der Region aufzubauen“, sagt Günes. „Da geht es auch um eine grundsätzl­iche Einstellun­g und Einsatzber­eitschaft. Die neuen Spieler müssen zu diesem Weg passen.“

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