Mittelschwaebische Nachrichten
Ungleicher Kampf um das Ei
Großer Leistungsunterschied im Frauen-Turnier. Bei den Männern kommt ein Star
Körperkontakts. „Wir trainieren das ja seit vielen Jahren und haben uns Stück für Stück die Fähigkeiten im Zweikampf erarbeitet“, sagt Katy McLean aus Newcastle denen, die Rugby für eine ungeeignete weibliche Spielart halten.
Die 30-jährige Lehrerin ist durch ihren Vater zum Rugby gekommen und kann nicht nur in der Familie auf Verständnis hoffen. „Wenn ich früher mit einem blauen Auge in die Klasse kam, haben mich die Kinder aufgemuntert“, erzählt sie lächelnd.
Bis zu 10000 Zuschauer kommen zu den Spielen der britischen Nationalmannschaft, Katy McLean hat einen Profivertrag. Die Zuschauer in der halb gefüllten Arena sind an diesem Abend bestens gelaunt. Die Siebener-Variante, mit der Rugby nach 92 Jahren Pause sein olympisches Comeback gibt, entspricht dem Zeitgeist. Ein Spiel dauert nur 15 Minuten, das gesamte Turnier in Deodoro bei Rio wird innerhalb von nur drei Tagen abgewickelt, bereits am heutigen Montag wird der Olympiasieger gekürt, danach übernehmen die Männer.
Olympia lockt sogar einen der Stars aus der National Football League in den USA. Nate Ebner von den New England Patriots nahm „Sonderurlaub“und erfüllt sich einen Traum. „Die Chance, an den Spielen teilzunehmen, ist für mich einmalig.“Bob Latham, Exekutivmitglied des Weltverbandes (World Rugby) aus Texas, ist sich sicher, dass seine Sportart in Rio „derart viel Aufmerksamkeit finden wird, dass sie auch über 2020 hinaus, Teil des Programms bleiben wird“.