Mittelschwaebische Nachrichten
Wie Kunst die Partnerschaft beflügeln soll
Die Stadt Thannhausen plant ein neues Projekt mit der Partnerstadt Mortain in Frankreich
Thannhausen Kunst macht das Leben bunter und die Wände schöner. Deshalb will auch Thannhausen wieder eine Kunstausstellung organisieren. „Nach der Fotoausstellung und der ersten Kunstausstellung sind wir jetzt dabei, für das nächste Jahr eine deutsch-französische Kunstausstellung auf die Beine zu stellen“, verrät Bürgermeister Georg Schwarz, der sich zu diesem Thema mit der Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Gertrud Zimmermann-Wejda abgesprochen hat.
Damit sollen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. „Ich bin mir sicher, mit dieser im Rahmen der Partnerschaft mit Mortain neuen Veranstaltung neue Kreise ansprechen zu können, die bisher wenige Berührungspunkte zur deutsch-französischen Freundschaft hatten.“
Es sei aber auch grundsätzlich notwendig, die Partnerschaft mit immer wieder neuen Ideen frisch zu halten. Es ist sicher spannend zu erfahren, wie französische Hobbymaler arbeiten, welche Motive sie wählen, welche Techniken sie bevorzugen und die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf gestalterischer Ebene kennenzulernen. Und der Stadt tut eine solche „Leistungsschau der Laienkünstler“auch gut.
Eine Ausstellung, in der Hobby- künstler aus Thannhausen und Mortain (Normandie) gemeinsam ihre Bilder und Skulpturen zeigen, muss von langer Hand vorbereitet werden. Im Herbst will Georg Schwarz seine Idee in Mortain präsentieren, möglichst weit ausgereift, um alle Vorbehalte gleich im Keim ersticken zu können. „Wir müssen das natürlich strategisch planen, sonst kann das nicht klappen.“
Nachdem die französischen Freunde von dem Kunstevent überzeugt sind, muss ein geeigneter Ausstellungsraum in Frankreich gefunden werden. Im Oktober, stellt sich der Thannhauser Bürgermeister vor, sollen alle harten Daten fixiert werden. „Erst wenn wir wissen, wie viel Platz überhaupt zur Verfügung steht, können wir uns an die Künstler wenden.“
Es sollen explizit Laien angesprochen werden, Bilder für die Ausstellung einzureichen. „Wir wollen keine Kunstausstellung für den Kunstmarkt, sondern eine Schau, die das erstaunlich kreative künstlerische Schaffen der Thannhauser deutlich macht.“Schwarz hat Erfahrung mit so einem Ereignis, er hat in seiner Zeit als Bürgermeister in Neuburg ähnliches realisiert und sich schon jetzt die Zusage eingeholt, dass die damals eigens gebauten mobilen Ausstellungswände ausgeliehen werden können. „Die können wir, wenn nötig, in einen Transporter verladen und nach Mortain bringen.“Doch Schwarz weiß auch, dass so ein Vorhaben nicht nur die Unterstützung der Vorstände und Bürgermeister braucht. „Ohne tatkräftige Helfer, die sich die Zeit nehmen, nach Frankreich zu fahren, ist das Vorhaben nicht realisierbar.“Aber er weiß auch, dass er auf genügend engagierte Personen unter den Partnerschaftsfreunden zählen kann.
„Die Ausstellung soll,“stellen wir uns vor, „sechs bis acht Wochen in Frankreich zu sehen sein. Dann kommt der Helfertrupp zurück, hängt die Bilder ab, baut die Stellwände ab und bringt alles zurück nach Thannhausen. Bei uns soll die Ausstellung dann im Herbst zu sehen sein.
Und da tut sich dann etwas Neues: Der Stadtrat hat bereits vor längerer Zeit beschlossen, für die Dekoration des neuen Rathauses bei Ausstellungen Bilder anzukaufen.
Ob die Thannhauser zu ihrer Ausstellung auch Preise ausloben, steht noch nicht fest. Auf alle Fälle stehen die Chancen gut, dass das eine oder andere Kunstwerk nach dem Event im Rathaus verbleibt. „Wie wir die Bilder aussuchen, haben wir noch nicht im Einzelnen besprochen. Aber sicher wird nicht der gesamte Stadtrat darüber beraten. Da sind die Geschmäcker dann doch zu verschieden, als dass man zu einer Einigung kommen könnte. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ein kleineres Gremium die Bilder auswählen wird.“