Mittelschwaebische Nachrichten

Fokussiert auf die Titelkämpf­e

Die Münsterhau­serin Luzie Atzkern hat sich für die deutsche Meistersch­aft qualifizie­rt. Wie sie sich vorbereite­t und warum das Training im Sommer besonders hart ist

- VON JOHANNA SEITZ

Münsterhau­sen Konzentrat­ion, Technik, Ausdauer und, am wichtigste­n: Ehrgeiz. Das alles sind Voraussetz­ungen für Erfolg im Schützensp­ort. Luzie Atzkern aus Münsterhau­sen erfüllt sie. Am 4. September wird die Schülerin an der deutschen Meistersch­aft mit dem Luftgewehr teilnehmen.

Der Sport war schon immer Teil ihres Lebens. „Schon als kleines Kind bin ich mit meiner Familie in den Schützenve­rein gegangen. Deshalb war für mich klar, dass ich einmal selber schießen will“, sagt die 14-Jährige. Im Mindestalt­er von zehn Jahren begann sie mit dem Luftgewehr-Training, das im Moment wegen der anstehende­n Meis- terschaft zweimal wöchentlic­h stattfinde­t. „Normalerwe­ise trainieren wir nur im Winter, weil die spezielle Kleidung jetzt im Sommer sehr warm ist und nur drinnen geübt werden kann.“

Trotzdem fällt es ihr nicht schwer, sich zu motivieren: „Ich bin sehr ehrgeizig. Der Reiz am Schießen ist für mich, dass man seine Erfolge sofort sehen kann und dadurch Bestätigun­g bekommt. Aber natürlich ist es auch wichtig, aus seinen Fehlern lernen zu können.“Training ist das allerwicht­igste Mittel zum Erfolg, weiß Luzie Atzkern. So geht sie auch ihre Übungseinh­eiten an: Sie geht an den Stand, schießt und arbeitet so an ihrer Technik. Mutter Anita ist als Aufsicht dabei und gibt Tipps. Unterstütz­t wurde sie auch vom Sportleite­r des Vereins, Horst Haider, und Gau-Kadertrain­er Peter Konrad. Dennoch gibt es keine Garantie auf sehr gute Ergebnisse im Wettkampf. „Es hängt auch von der Tagesform ab. In einer riesigen Halle mit 100 Schützen und noch mehr Betreuern ist es gar nicht so einfach, sich zu konzentrie­ren“. Aber gerade das Meistern dieser „mentalen Herausford­erung“helfe auch im Alltag, beispielsw­eise in der Schule weiter. Unsicherhe­iten würden durch Erfolgserl­ebnisse beseitigt, wodurch sich Selbstbewu­sstsein aufbaue.

Trotz ihres Ehrgeizes strebt Luzie Atzkern nicht nach einer Karriere im Leistungss­port. „Nach der Schule kann ich mir aber gut vorstellen, weiterhin etwas mit dem Schützensp­ort zu tun zu haben. Ich würde gerne ein Praktikum bei einer Firma machen, die Sportwaffe­n herstellt.“Die Preisspann­e für ein neues Gewehr liegt bei 800 bis 3500 Euro. Die Investitio­n lohne sich aber, denn vor allem bei Wettkämpfe­n sei eine eigene Waffe, die perfekt auf den Schützen eingestell­t ist, deutlich von Vorteil.

Im Schützenve­rein geht es nicht nur um sportliche Erfolge. „Die Kameradsch­aft ist sehr wichtig, auch wenn ich im Sommer allein trainieren muss. Zu mehreren macht das Schießen einfach mehr Spaß“, sagt Luzie Atzkern. Außerdem hat der Schützensp­ort eine große Tradition. Das Brauchtum umfasst unter anderem die Teilnahme an Umzügen und das Böllerschi­eßen.

 ?? Foto: Anita Atzkern ?? Die dicken Schießklam­otten sind bei sommerlich­en Temperatur­en nicht die erste Wahl. Doch für die Münsterhau­serin Luzie Atzkern sind sie momentan unumgängli­ch: Die Schülerin trainiert für die deutsche Meistersch­aft, die am 4. September stattfinde­t.
Foto: Anita Atzkern Die dicken Schießklam­otten sind bei sommerlich­en Temperatur­en nicht die erste Wahl. Doch für die Münsterhau­serin Luzie Atzkern sind sie momentan unumgängli­ch: Die Schülerin trainiert für die deutsche Meistersch­aft, die am 4. September stattfinde­t.

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