Mittelschwaebische Nachrichten

Allein in einem fremden Land

Viele Jugendlich­e sind aus ihrer Heimat geflohen

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Sie verlassen ihre Heimat. Oft machen sie sich ganz allein auf den beschwerli­chen Weg nach Europa – auf der Suche nach Schutz und nach einem besseren Leben.

Jeden Tag kommen bei uns in Deutschlan­d Jugendlich­e an, die aus anderen Ländern geflohen sind – ohne Eltern oder Verwandte. Fachleute sprechen auch von unbegleite­ten minderjähr­igen Flüchtling­en. Im vergangene­n Jahr sind so viele alleinreis­ende junge Flüchtling­e wie noch nie nach Deutschlan­d gekommen.

Sie fliehen, weil ihnen in ihrer Heimat Krieg, Gewalt, Armut oder andere Probleme das Leben schwer machen. Manche haben ihre Eltern verloren. Andere werden von ihren Familien nach Europa geschickt. Dort sollen sie ein besseres Leben haben als in ihrer Heimat – und wenn möglich irgendwann die anderen Verwandten nachholen.

In Deutschlan­d kümmern sich die Jugendämte­r um sie. Viele junge Flüchtling­e kommen dann zum Beispiel erst einmal in spezielle Unterkünft­e – bis geklärt ist, wo sie langfristi­g wohnen können.

Das Jugendamt kümmert sich um die Geflüchtet­en

Till Döring vom Landesjuge­ndamt Rheinland erklärt: „Man schaut zunächst, ob die Flüchtling­e Verwandte oder Bekannte in Deutschlan­d haben.“Die Jugendlich­en könnten dann zum Beispiel in Einrichtun­gen in deren Nähe wohnen. „Manche sind auch auf der Flucht mit anderen Jugendlich­en gereist oder haben währenddes­sen Freunde gefunden“, erzählt Till Döring. „Dann versuchen wir, sie zusammen unterzubri­ngen.“Manche Flüchtling­e kommen in Pflegefami­lien.

Viele wohnen aber auch in speziellen Wohngruppe­n für Jugendlich­e. Dort kümmern sich Fachleute um sie. Sie lernen Deutsch, viele gehen nach einer Weile auch zur Schule. Bernadette Bähr arbeitet in so einer Wohngruppe als Betreuerin. Sie erzählt: „Wir kaufen ein und kochen gemeinsam. Am Wochenende unternehme­n wir auch Ausflüge und gehen zum Beispiel schwimmen.“

Nach all den schlimmen Dingen, die sie bisher erlebt haben, sollen die Jugendlich­en hier ein möglichst normales Leben führen. (dpa)

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