Mittelschwaebische Nachrichten
Fahrverbote nicht ausweiten
Es ist der falsche Ansatz, Fahrverbote über Verkehrsdelikte hinaus auszuweiten. Selbst wenn Gerichte deutschen Autoliebhabern damit hart zusetzen könnten, bleibt doch am Ende des Monats vielen nicht viel vom Gehalt übrig. Da trifft es Täter umso härter, wenn sie eine Geldstrafe zahlen müssen.
Käme als Nebenstrafe, obwohl kein Verkehrsdelikt vorliegt, ein Fahrverbot hinzu, könnte das viele Menschen in ihrer beruflichen Existenz gefährden. Denn wer nicht mehr fahren darf und so nur schwer zur Arbeit kommt, muss im schlimmsten Fall mit einer Kündigung rechnen. Und was auch ungerecht wäre: Stadtbewohner haben es nach Verhängung eines Fahrverbots leichter als Menschen auf dem Land. Sie können auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen.
Klar ist: Wer Gesetze verletzt, muss mit Sanktionen rechnen. Aber Täter, die sich durch Geldund Freiheitsstrafen nicht beeindrucken lassen, sind auch durch Fahrverbote schwer zu disziplinieren. Deshalb müssen solche Strafen Verstößen im Straßenverkehr vorbehalten bleiben. Sonst könnten Juristen auf die Idee kommen, Tätern als Strafe das geliebte Smartphone wegzunehmen. Das Beispiel zeigt: Solche Ideen führen in die Irre.