Mittelschwaebische Nachrichten
Zwei Tote an den Buchenegger Wasserfällen
Ein 17 Jahre alter Asylbewerber und sein deutscher Betreuer verlieren bei einer Wanderung im Oberallgäu ihr Leben. Die Natur-Attraktion kann wegen der Strömung tückisch sein
Oberstaufen Es sollte ein erlebnisreicher Ausflug in die Allgäuer Natur werden – und endete tragisch: Die idyllischen Buchenegger Wasserfälle in der Nähe von Oberstaufen wurden gestern Nachmittag zum Schauplatz eines Dramas. Ein 17-jähriger Flüchtling und ein 31 Jahre alter Betreuer verunglückten in der Weißach tödlich.
Die Buchenegger Wasserfälle sind besonders im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Im Bereich unterhalb der Fälle kann man sich – außer bei Hochwasser – gefahrlos aufhalten. Der unwegsame, felsige Bereich oberhalb ist dagegen für Ungeübte selbst bei trockenem Wetter gefährlich, ebenso wie Sprünge in den oberen und unteren Gumpen.
fiel dort eine US-Studentin in einen Wasserstrudel und ertrank. Wie auch ein 30-Jähriger an der gleichen Stelle. verletzte sich ein 26-Jähriger bei einem Sprung an der Wirbelsäule.
Eine Gruppe Flüchtlinge im Alter von 14 bis 18 Jahren aus dem Oberallgäu wanderte laut Polizeipräsidium Kempten mit mehreren Begleitern von Steibis zu den Wasserfällen. Dabei geriet der 17-Jährige vermutlich ins Stolpern, er stürzte rund sechs Meter in die Tiefe und landete in dem Becken unterhalb des Wasserfalls. Der 31-jährige Begleiter der Gruppe, der aus dem Oberallgäu stammt, sprang sofort hinterher, um den Jugendlichen zu retten. Beide wurden nach Angaben der Polizei von den starken Strudeln unter Wasser gedrückt und tauchten nicht mehr auf. Die eintreffenden Rettungskräfte konnten beide nur noch leblos mit dem Hubschrauber aus dem Wasser bergen. Die genaue Todesursache der beiden stand zunächst nicht fest.
Zwei Touristen, die die Wasserfälle ebenfalls besuchten, waren zuvor beherzt ins Wasser gesprungen, um den Verunglückten zu helfen. Sie konnten sich ans Ufer retten. Einer der beiden, ein 23-Jähriger aus München, blieb unverletzt. Der andere wurde mit leichten Unterkühlungen ins Krankenhaus gebracht.
An dem groß angelegten Rettungseinsatz waren in der Folge etwa 60 Helfer der Bergwachten Immenstadt und Oberstaufen, der Feuerwehr Steibis sowie Polizeikräfte mit Hubschraubern und die Alpine Einsatzgruppe der Polizei beteiligt.
Die Jugendlichen der Gruppe wurden vor Ort durch ein Kriseninterventionsteam betreut. Die Kripo Kempten hat Ermittlungen zur genauen Klärung des Unglücks übernommen.
Gefährlicher Bereich