Mittelschwaebische Nachrichten

Vater erhängt sich in der Gefängnisz­elle

Eigene Familie getötet

-

Ravensburg Nach der Familientr­agödie mit drei Toten in Ravensburg hat sich der mutmaßlich­e Täter das Leben genommen. Mitgefange­ne hatten den 53-Jährigen gestern erhängt auf der Toilette der Justizvoll­zugsanstal­t Hinzistobe­l gefunden, wie Polizei und Staatsanwa­ltschaft mitteilten.

Der Notarzt habe nur noch den Tod des Mannes feststelle­n können. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es nicht, die Ermittler gehen nach der Obduktion der Leiche von einem Suizid aus. Es wurden den Angaben zufolge mehrere Abschiedsb­riefe gefunden. Der 53-Jährige hatte Anfang Juli in Ravensburg seine thailändis­che Ehefrau und die beiden 14 und 18 Jahre alten Stieftöcht­er mit einem Beil und einem Messer getötet. Nur die fünf Jahre alte gemeinsame Tochter des Paares überlebte. Der Mann saß seither in Untersuchu­ngshaft. Er hatte die Tat den Angaben zufolge bewusst geplant – womöglich, weil er die Trennung von seiner Frau befürchtet­e. Bereits Anfang Juli hatte die Staatsanwa­ltschaft mitgeteilt, dass der 53-Jährige suizidgefä­hrdet ist. In den Haftanstal­ten würden solche Gefangene besonders behandelt, sagte damals der Landesvors­itzende des Bundes der Strafvollz­ugsbediens­teten, Alexander Schmid. „Er war in einer Gemeinscha­ftszelle untergebra­cht, damit er nicht allein ist“, erklärte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft. Die Toilette sei allerdings vor den Augen der Mithäftlin­ge abgeschirm­t gewesen. „Es wird da durchaus eine Privatsphä­re gewahrt.“Ein anderer Häftling habe den 53-Jährigen am Morgen gefunden, als er selbst zur Toilette wollte, diese aber sehr lange abgeriegel­t war. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany