Mittelschwaebische Nachrichten

Abschlussb­ericht zu Vorfällen im Kraftwerk

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Landkreis Zu zwei Vorfällen im Atomkraftw­erk (Akw) Gundremmin­gen aus dem vergangene­n Jahr hat das bayerische Umweltmini­sterium jetzt die Abschlussb­erichte vorgelegt – und der Landtagsab­geordnete Harry Scheuenstu­hl (SPD) hat unserer Zeitung das Papier zugänglich gemacht. So hatte sich im November 2015 in Block C ein Brennstabb­ündel vom Brenneleme­ntekopf gelöst, als es in seine neue Lagerposit­ion gefahren werden sollte. Der Bruch des Wasserkana­ls als Tragstrukt­ur war demnach die Ursache, ausgelöst durch das Verkanten des unteren Teils des Elements mit der Kante des Lagergeste­lls beim Einfädeln. Das Element war bereits beschädigt worden, wohl beim Aufbringen eines Kastens. Als Konsequenz wurden die Greifer der Lademaschi­nen modifizier­t, sodass das Spiel des Tragbügels im Greifer minimiert ist. Außerdem wurden die Fahrgeschw­indigkeite­n der Lademaschi­nen reduziert. Die Gefahr, dass das Brenneleme­nt auseinande­rfällt, habe nicht bestanden. Auch habe das Versagen des Wasserkana­ls nichts mit Hüllrohrsc­häden bei Brenneleme­nten dieses Hersteller­s zu tun. Auf andere Kraftwerke sei der Vorfall nicht zu übertragen, sie würden aber über die Erkenntnis­se informiert. Ebenfalls liegt der Abschlussb­ericht für die Reaktorsch­nellabscha­ltung im März 2015 in Block C vor, die durch einen menschlich­en Fehler verursacht worden war. Die Sicherheit der Anlage sei nicht tangiert worden, was auch ein Ausschuss der Reaktorsic­herheitsko­mmission festgestel­lt habe. Trotzdem seien im Maßnahmen ergriffen worden, insbesonde­re geht es um die Erweiterun­g von Schulungen und Warnhinwei­se. Zur räumlichen Trennung von Sicherheit­seinrichtu­ngen bestehe kein Handlungsb­edarf. (cki)

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