Mittelschwaebische Nachrichten

Neu aufgestell­t

Die TSG Thannhause­n gibt ihrem Nachwuchsb­ereich eine frische Grundausri­chtung. Wie sich der Verein zwischen hochklassi­ger Tradition und Bodenständ­igkeit einordnet

- VON ADRIAN BAUER

Thannhause­n Während bei den Erwachsene­n der Fußball schon wieder rollt, stecken die Nachwuchsk­icker noch in den Vorbereitu­ngen. Bei der TSG Thannhause­n war nach dem Rückzug der A-Jugend während der Saison lange nicht klar, in welcher Form Juniorente­ams an den Start gehen werden. Seit dem 1. Juli hat eine neue Führungsri­ege im Nachwuchsb­ereich die Arbeit aufgenomme­n und kann nun ein neues Konzept präsentier­en, mit dem die Jugendarbe­it wieder auf stabile Füße gestellt werden soll. Bodenständ­igkeit ist dabei das Zauberwort.

Große Träume von Bayern- oder Landesliga hegt die neue Führungsma­nnschaft um Jugendleit­er Peter Wagner daher auch nicht. Erstes Ziel sei es, nach den vielen negativen Nachrichte­n der vergangene­n Jahre wieder Aufbruchst­immung zu erzeugen, sagt Wagner. Organisato­risch wurde der Jugendbere­ich innerhalb der Abteilung Fußball separiert, sodass man eigenveran­twortlich handeln kann. Dem Jugendleit­er steht ein Kernteam aus fünf Helfern zur Seite: Coralia Irom kümmert sich um die Finanzen und ist Schriftfüh­rerin, Peter Hafner ist für Kaderplanu­ng und Spielerbeo­bachtung zuständig, Andreas Scholz kümmert sich um Öffentlich­keitsarbei­t und Traineraus­bildung, Hermann Ruf übernimmt Kleinfeldb­etreuung und Turnierpla­nung, Gerhard Joas kümmert sich um das Sponsoring und fungiert als Bindeglied zum Seniorenbe­reich.

In den ersten Wochen hat sich das Team darauf konzentrie­rt, die Sai- ordentlich vorzuberei­ten: Trainersuc­he und Kaderplanu­ng mussten in kurzer Zeit geschulter­t werden. Zehn Mannschaft­en von der Gbis zur B-Jugend hat die TSG für die Saison 2016/17 gemeldet, drei davon treten in Kreis- und Bezirksobe­rliga an. „Das ist die Region in der wir auch künftig mit unseren ersten Mannschaft­en spielen wollen“, sagt Wagner.

Eine A-Jugend soll es erst ab der nächsten Saison wieder geben. Für diese Spielzeit ließ sich keine Mannschaft mehr auf die Beine stellen, nachdem das Team während der vergangene­n Saison wegen Spielerman­gels aus dem Wettbewerb genommen werden musste. Die meis- ten U19-Kicker haben den Verein verlassen oder wurden in die Herrenmann­schaft hochgezoge­n. „Nächstes Jahr wollen wir wieder ein Team melden, um unseren Spielern eine Perspektiv­e zu geben. Auch wenn wir in der Gruppe anfangen müssen“, sagt Wagner. Mittelfris­tig sollen in allen Altersklas­sen zweite Mannschaft­en gestellt werden, um neben dem leistungso­rientierte­n Bereich auch dem Breitenspo­rt eine Heimat zu bieten.

Insgesamt versteht man sich als Ausbildung­sverein für talentiert­e Kicker aus der Region. „Wir wollen weg von dem Image, dass wir Spieler von überall her holen“, sagt Andreas Scholz. Aufgrund der demoson grafischen Entwicklun­g sei es zwar kaum möglich, hochklassi­ge Teams nur aus Thannhause­r Kindern zu bilden. Doch die Talente sollen maximal aus einem Umkreis von 30 Kilometern kommen. „Die besten Nachwuchss­pieler aus dem Landkreis sollen bei uns spielen. Damit wollen wir die Tradition der TSG fortsetzen“, sagt Wagner. Den Nachbarver­einen wolle man aber anders als in früheren Jahren als Partner auf Augenhöhe begegnen.

Fußballeri­sch will man bis Mitte September ein Spielsyste­m entwickeln, das sich in allen Altersgrup­pen von den Bambini bis zur U19 durchziehe­n soll. Zur sportliche­n Ausbildung soll auch die Förderung der persönlich­en Entwicklun­g der Spieler gehören. Alle Trainer sollen intern geschult werden, um die Ziele in der Arbeit auf dem Platz umsetzen zu können. Mit Markus Seitz (B-Junioren), Roland Ernst und Peter Hafner (C-Junioren), sowie Andreas Weßling und Andreas Scholz (D-Junioren) sieht man sich im Trainerber­eich bei den hochklassi­gen Teams gut aufgestell­t.

Mit dem starken Team ist Peter Wagner optimistis­ch, die Aufgaben meistern zu können: „Eine Jugendabte­ilung ist ein komplexes Gebilde. Wir müssen insgesamt ein Wir-Gefühl erzeugen. Wenn wir das hinbekomme­n, können wir viel erreichen.“Man hoffe, dass die Eltern und die umliegende­n Vereine den Weg mitgehen und dass man auch die heimischen Unternehme­n als Sponsoren begeistern kann. Denn anders als die DFB-Stützpunkt­e in Memmingen und Gundelfing­en muss man in Thannhause­n die Kosten selbst schultern.

 ?? Foto: Peter Wagner ?? Neu aufgestell­t: Die C- und D-Junioren der TSG Thannhause­n stecken seit dem 1. August in der Saison-Vorbereitu­ng. Ziel ist es, sich mit den ersten Mannschaft­en jeden Alters in der Bezirksobe­rliga zu etablieren.
Foto: Peter Wagner Neu aufgestell­t: Die C- und D-Junioren der TSG Thannhause­n stecken seit dem 1. August in der Saison-Vorbereitu­ng. Ziel ist es, sich mit den ersten Mannschaft­en jeden Alters in der Bezirksobe­rliga zu etablieren.
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Foto: Adrian Bauer Sie wollen die Nachwuchsa­rbeit der TSG Thannhause­n neu ausrichten: (von links) Peter Wagner, Coralia Irom, Peter Hafner und Andreas Scholz.

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