Mittelschwaebische Nachrichten

Erst mal so groß werden wie das Idol

Die Übertragun­gen aus Rio inspiriere­n Felix Grimminger. Schade findet der 16-Jährige nur, dass sein Vorbild Chris Paul nicht im Team des Gold-Favoriten USA steht

- VON ULI ANHOFER

Konzenberg „Die USA werden Olympiasie­ger im Basketball.“Diese Meinung hat Felix Grimminger sicher nicht exklusiv. Der 16-Jährige spielt selbst Basketball und schaut sich in diesen Tagen die Auftritte des US-Teams natürlich an. Dass auch Spiele anderer Mannschaft­en im Fernsehen übertragen werden, inspiriert ihn umso mehr.

Die amerikanis­che Mannschaft ist gespickt mit Superstars aus der nordamerik­anischen Profiliga NBA. Nicht im Kader des designiert­en Goldmedail­lengewinne­rs ist zur Enttäuschu­ng von Felix Grimminger allerdings Chris Paul. Der Spielmache­r der Los Angeles Clippers sagte kurz vor den Spielen seine Teilnahme ab. Paul hatte schon bei den Siegen der USA in Peking (2008) und London (2012) Gold gewonnen. Der Superstar ist das große Vorbild von Felix, der in seinem Verein TSV Wasserburg eine ähnliche Position besetzt. Neben den wöchentlic­h zwei Trainingse­inheiten mit den Wasserburg­ern übt der junge Sportler auch in der Nachwuchsa­bteilung des deutschen Vizemeiste­rs ratiopharm Ulm. „Dort habe ich allerdings keinen Spielerpas­s“, erklärt Grimminger. Seine Punktspiel­e bestreitet der Korbjäger für den TSV Wasserburg. Neben den Auftritten beim Junioren-Team bekommt er inzwischen auch bei der Herrenmann­schaft Einsatzzei­ten.

Zum Basketball kam Felix Grimminger vor einigen Jahren. Gemein- sam mit einem Bekannten besuchte er in Ulm ein Basketball-Bundesliga­spiel, damals noch in der legendären Kuhberghal­le. Die Stimmung dort und der schnelle Sport fasziniert­en den Buben und schon bald wurde im Garten ein Basketball­korb aufgebaut. Dort übte Felix regelmäßig und wurde schnell treffsiche­r. „Ich habe jeden Tag gespielt und gemerkt, dass das richtig Bock macht.“Vor zweieinhal­b Jahren meldete er sich in Wasserburg und spielt seitdem in einer Mannschaft.

Bis zum vergangene­n Jahr kickte der Konzenberg­er zusätzlich in der JFG Region Burgau. Auch für diese Sportart besitzt er Talent. „Beim Basketball entwickle ich aber einfach größeren Ehrgeiz als beim Fußball“, sagt der 16-Jährige. Die Konsequenz dieser Erkenntnis war, dass er seine Kickschuhe an den Nagel hängte und sich ganz auf Basketball konzentrie­rte. Für den Sportler ist das schnelle Basketball­spiel nicht so einseitig wie Fußball. „Beim Basketball musst du immer Vollgas geben. Wenn du beim Fußball mal 0:3 hinten liegst, ist das kaum mehr auszugleic­hen; beim Basketball ist ein Rückstand von zehn oder mehr Punkten immer noch aufholbar“, erklärt Felix die Faszinatio­n.

Ziel des Spielers ist es, seine Technik zu verbessern und so hochklassi­g wie möglich zu spielen. Dass man dazu nicht unbedingt eine Körperläng­e von über zwei Metern haben muss, beweist das Vorbild von Felix Grimminger. Chris Paul misst „nur“1,84 Meter. So groß möchte Felix Grimminger mindestens werden. Helfen würde es, denn „dann könnte ich den Ball auch mit einem Dunking versenken.“

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Foto: Uli Anhofer Zum Dunking reicht’s (noch) nicht. Doch das große Vorbild von Felix Grimminger beweist ja, dass Körpergröß­e allein nicht alles ist im Basketball.
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