Mittelschwaebische Nachrichten
Die Friedenstaube fliegt in die Niederlande
Was das Kriegsgefangenenlager in Schnuttenbach mit Gundelfingern zu tun hat
Gundelfingen Aufgrund der persönlichen Freundschaft zwischen den Bürgermeistern der Stadt Gundelfingen und der niederländischen Stadt Heerlen landet die Friedenstaube des Landshuter Künstlers Richard Hillinger erstmals in den Niederlanden. Hintergrund für die Aktion ist der Dokumentarfilm „Verborgen in Schnuttenbach“von Thomas Gerhard Majewski.
Im Kriegsgefangenenlager der Gundelfinger Nachbargemeinde war während des Zweiten Weltkriegs auch ein Niederländer aus Heerlen inhaftiert, der im Film von den Geschehnissen im Lager und seinen Erfahrungen mit der Bevölkerung des Dorfes berichtet. Die Rast der Friedenstaube in Heerlen verweist somit auch auf ein bemerkenswertes Beispiel, wie Geschichte durch die Dokumentation der Lebenserinnerungen von Zeitzeugen lebendig dokumentiert werden kann und wie aus Feinden Freunde werden können.
Von einem Künstler gegründeter Brauch
Es ist ein schöner Brauch, den der Landshuter Künstler Richard Hillinger begründet hat. 30 bronzene Tauben schuf er 2008, um auf den 60. Geburtstag der UN-Menschenrechtscharta aufmerksam zu machen. Diese Tauben, die einen Ölzweig als Friedenssymbol im Schnabel tragen, „fliegen“seitdem als Wanderpreis zur Würdigung besonderer Verdienste um Frieden und Aussöhnung in die verschiedensten Länder der Welt.
Der Papst, viele Staatsoberhäupter und Politiker und sogar der Dalai Lama hatten seine Friedenstaube schon in Händen. Ralf Krewinkel wird die Friedenstaube an den Ersten Vizepräsidenten und EU-Kommissar Frans Timmermans weiterreichen. (pm)