Mittelschwaebische Nachrichten
„Unglaublich“
Hoffenheim liegt in Mainz schon 1:4 zurück – und holt doch noch einen Punkt
Mainz Mit einer irren Aufholjagd hat 1899 Hoffenheim dem FSV Mainz 05 die Generalprobe für den Europa-League-Start verdorben. Die Mainzer gaben am Sonntag noch einen 4:1-Vorsprung aus der Hand und mussten sich nach spektakulären 90 Minuten mit einem 4:4 begnügen. Doppel-Torschütze Pablo de Blasis (3./23.), Jhon Cordoba (27.) und Neuzugang Levin Öztunali (43.) hatten mit ihren Treffern für den scheinbar sicheren Sieg der Gastgeber gesorgt.
Doch nach Rot für Abwehrspieler Gaetan Bussmann (57.) wegen einer Notbremse kippte die Partie. Sandro Wagner (39.) sowie die Joker Mark Uth (71./73.) und der ExMainzer Adam Szalai (84.) retteten den Hoffenheimern das Remis – noch nie in der Bundesliga hatte 1899 zuvor einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt.
Mainz muss nun vor dem ersten Gruppenspiel der Europa League gegen AS Saint-Étienne am Donnerstag die Enttäuschung verarbeiten. „Das ist unglaublich frustrierend. Bis zum Platzverweis hatten wir das Spiel gut unter Kontrolle“, sagte Mainz-Kapitän Stefan Bell. Aber auch die Hoffenheimer waren nicht zufrieden. „So laut war ich noch nie in der Kabine. In der zweiten Halbzeit sind wir dann etwas männlicher aufgetreten“, sagte Trainer Julian Nagelsmann. Angreifer Uth schimpfte: „So was darf uns nicht passieren, dass wir in einem Auswärtsspiel so unglaublich schlafen in der ersten Halbzeit. Unglaublich, dass wir nach einem 1:4 dann noch ein 4:4 schaffen.“
Ab Beginn machte Mainz die Räume eng, schaltete nach Ballgewinn rasant um und stürzte Hoffenheim immer wieder in Verlegenheit. 4:1 zur Pause – alles schien klar. Dann aber machte es Schiedsrichter Markus Schmidt spannend. Nach einem Foul von Bussmann gegen Kramaric kurz vor der Strafraumgrenze zeigte er Rot – eine sehr harte Entscheidung. Und Hoffenheim wusste das zu nutzen. (dpa) Tore 1:0 de Blasis (3.), 2:0 de Blasis (23.), 3:0 Cordoba (27.), 3:1 S. Wagner (39.), 4:1 Öztunali (43.), 4:2 Uth (71.), 4:3 Uth (72.), 4:4 Szalai (84.) Zuschauer 27 408