Mittelschwaebische Nachrichten
Therme: Versöhnung in Sicht
Streit um Abgaben in Bad Wörishofen endet
Bad Wörishofen Seit mehr als zwei Jahren streiten Bad Wörishofens Bürgermeister und die Betreiber der Therme teils erbittert. Der Anlass ist die Höhe des Fremdenverkehrsbeitrags für das Bad. Nun scheint ein Ende in Sicht – und die Tonlage wird versöhnlicher. Bürgermeister Paul Gruschka (FW) habe angekündigt, die „Beschlüsse des Stadtrates aus dem Dezember 2015 nun baldmöglichst umzusetzen“, teilte ThermenGeschäftsführer Jörg Wund mit.
Gruschka bestätigte dies auf Nachfrage. Damit wird die vorgeschlagene Lösung des Vermittlers – einem ehemaligen Verwaltungsrichter – Realität. Diese beträgt ein Drittel der Forderung des Bürgermeisters. Gruschka sei mit seiner Rechtsauffassung am Ende allein gewesen, findet Wund. Auch „die Richtigkeit der Vorgehensweise“von Gruschkas Amtsvorgänger, des heutigen Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek (CSU), sei bestätigt worden. 350 000 Euro an Fremdenverkehrsbeiträgen habe Bad Wörishofen unter Holetschek durch die Therme eingenommen. Das Bad hatte freiwillig gezahlt. In etwa den Betrag, der sich nun durch die Bescheide ergeben würde, so Wund. Nachzahlungen seien, wenn überhaupt, nur in geringem Maße nötig.
Der Streit brach aus, als bekannt wurde, dass Bad Wörishofen womöglich über Jahre zu wenig oder keinen Fremdenverkehrsbeitrag von der Therme gefordert habe. Es ging um eine hohe sechsstellige Summe. Diese wird durch Wunds Berechnung stark relativiert.
„Letztendlich waren die von allen Parteien ausgegebenen hunderttausende Euro für Gutachten, Anwälte, die Mediation und vieles mehr unnötig“, findet der Thermenchef. Hier ist Bürgermeister Gruschka anderer Ansicht. Die Gutachten hätten „viele wichtige Erkenntnisse“gebracht, bilanziert er. „Man hätte sie bereits zum Beginn der Therme machen sollen“, findet der Bürgermeister. Seine Rechtsauffassung habe sich auch keineswegs geändert betont er. Er habe aber „im Sinne eines Rechtsfriedens eingelenkt“. Beide, Gruschka und Wund, blicken nun nach vorn.