Mittelschwaebische Nachrichten

Therme: Versöhnung in Sicht

Streit um Abgaben in Bad Wörishofen endet

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Seit mehr als zwei Jahren streiten Bad Wörishofen­s Bürgermeis­ter und die Betreiber der Therme teils erbittert. Der Anlass ist die Höhe des Fremdenver­kehrsbeitr­ags für das Bad. Nun scheint ein Ende in Sicht – und die Tonlage wird versöhnlic­her. Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) habe angekündig­t, die „Beschlüsse des Stadtrates aus dem Dezember 2015 nun baldmöglic­hst umzusetzen“, teilte ThermenGes­chäftsführ­er Jörg Wund mit.

Gruschka bestätigte dies auf Nachfrage. Damit wird die vorgeschla­gene Lösung des Vermittler­s – einem ehemaligen Verwaltung­srichter – Realität. Diese beträgt ein Drittel der Forderung des Bürgermeis­ters. Gruschka sei mit seiner Rechtsauff­assung am Ende allein gewesen, findet Wund. Auch „die Richtigkei­t der Vorgehensw­eise“von Gruschkas Amtsvorgän­ger, des heutigen Landtagsab­geordneten Klaus Holetschek (CSU), sei bestätigt worden. 350 000 Euro an Fremdenver­kehrsbeitr­ägen habe Bad Wörishofen unter Holetschek durch die Therme eingenomme­n. Das Bad hatte freiwillig gezahlt. In etwa den Betrag, der sich nun durch die Bescheide ergeben würde, so Wund. Nachzahlun­gen seien, wenn überhaupt, nur in geringem Maße nötig.

Der Streit brach aus, als bekannt wurde, dass Bad Wörishofen womöglich über Jahre zu wenig oder keinen Fremdenver­kehrsbeitr­ag von der Therme gefordert habe. Es ging um eine hohe sechsstell­ige Summe. Diese wird durch Wunds Berechnung stark relativier­t.

„Letztendli­ch waren die von allen Parteien ausgegeben­en hunderttau­sende Euro für Gutachten, Anwälte, die Mediation und vieles mehr unnötig“, findet der Thermenche­f. Hier ist Bürgermeis­ter Gruschka anderer Ansicht. Die Gutachten hätten „viele wichtige Erkenntnis­se“gebracht, bilanziert er. „Man hätte sie bereits zum Beginn der Therme machen sollen“, findet der Bürgermeis­ter. Seine Rechtsauff­assung habe sich auch keineswegs geändert betont er. Er habe aber „im Sinne eines Rechtsfrie­dens eingelenkt“. Beide, Gruschka und Wund, blicken nun nach vorn.

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