Mittelschwaebische Nachrichten

„Skischauke­l ohne Schaden für die Natur“

Bürgervotu­m: Seehofer will Projekt umsetzen

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München/Kloster Banz Nach dem klaren Ja der betroffene­n Bürger zu einer neuen Skischauke­l am Riedberger Horn (Oberallgäu) hat Regierungs­chef Horst Seehofer versproche­n, das Projekt umzusetzen ohne der Natur zu schaden. „Wir können beides schön zusammenbr­ingen. Die Anliegen der Region, die wirtschaft­lichen Anliegen, die touristisc­hen Anliegen und die Rücksicht auf die Natur. Dafür werden wir ein Modellbeis­piel für ganz Deutschlan­d geben“, sagte der CSU-Chef vor dem Beginn der Herbstklau­sur der CSU-Landtagsfr­aktion im oberfränki­schen Kloster Banz. Die Bürgerbefr­agung sei eine überzeugen­de Willensbek­undung.

Zuvor hatte sich die Staatsregi­erung bei einer Kabinettss­itzung dafür ausgesproc­hen, möglichst noch heuer die notwendige­n rechtliche­n Schritte einzuleite­n. In einer der nächsten Sitzungen werde man sich damit befassen, wie man das Ganze rechtskonf­orm auf den Weg bringen könne, sagte Staatskanz­leichef Marcel Huber (CSU) in München. Es bleibt bei der Grundaussa­ge, dass die Staatsregi­erung das umstritten­e Projekt juristisch für machbar halte. Es gehe nun um das „Wie“.

Die Staatsregi­erung habe zugesagt, dass man das Projekt umsetzen wolle, wenn die Bevölkerun­g dafür sei. Die Bürgerents­cheide vom Sonntag hätten „klare Voten“gebracht. Möglichen Klagen von Umweltschü­tzern sieht Huber gelassen entgegen. Die Menschen in Obermaisel­stein und Balderschw­ang hatten sich jeweils mit deutlicher Mehrheit für einen Zusammensc­hluss der Skigebiete entschiede­n..

Das Projekt ist höchst umstritten, weil die Lifttrasse durch einen streng geschützte­n Bereich der Alpen verläuft und dort solche Bauprojekt­e eigentlich unzulässig sind. Die Gemeinden hatten aber eine Ausnahmege­nehmigung beantragt. Die SPD warnte die Staatsregi­erung vor einem Rechtsbruc­h. Ein Bürgervotu­m könne Recht und Gesetz nicht aufheben, erklärte der SPDUmweltp­olitiker Florian von Brunn in München. Grünen-Landtagsfr­aktionsche­f Ludwig Hartmann betonte: „Das Votum von letztlich nur 560 Bürgerinne­n und Bürgern, die teils eigene Interessen mit dem Liftprojek­t verknüpfen, kann und darf nicht ein internatio­nales Abkommen außer Kraft setzen.“(dpa)

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