Mittelschwaebische Nachrichten

Delfine in der Ostsee

Sie könnten dort heimisch werden

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Stralsund/Rostock Seit Juli tummelt sich in der Ostsee zwischen den Inseln Rügen und Usedom ein zehn Meter großer Buckelwal. Weiter westlich in der Kieler Bucht sorgt ein Delfin für Begeisteru­ng. Und dann sind da noch die Delfine „Selfie“und „Delfie“.

Die beiden Großen Tümmler schwimmen seit einem Jahr in der Ostsee umher. Warum die „exotischen“Tiere plötzlich die Ostsee entdecken? Die Forscher stehen vor einem Rätsel. Einige ebenso fremde, aber weniger auffällige Arten sind in den letzten Jahren in der Ostsee durchaus heimisch geworden. So haben sich die Schwarzmun­dgrundel – ein Fisch – und die Meerwalnus­s – eine Rippenqual­le – als invasive Arten festgesetz­t und beeinfluss­en dort inzwischen das Ökosystem.

Für den Großen Tümmler sehen die Meeresbiol­ogen des Deutschen Meeresmuse­ums Chancen, dass er die Ostsee als Lebensraum langfristi­g annehmen kann. „Der Große Tümmler ist sehr standorttr­eu“, sagt der Walforsche­r Benke. Mit Dorschen und Heringen gebe es in der Ostsee ausreichen­d Nahrung. Voraussetz­ung für den dauerhafte­n Verbleib sei das Nachrücken von Weibchen.

Imposante Buckelwale werden nach Einschätzu­ng der Experten auch künftig Irrgäste bleiben. Sie benötigen zum Überleben große Wanderstre­cken vom Nordatlant­ik bis zu den subtropisc­hen Bereichen. „Die Ostsee liegt nicht auf der Wanderrout­e“, sagt Benke. (dpa)

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Foto: T. Eisenkrätz­er, dpa Ein Delfin schwimmt zwischen Badenden in der Ostsee.

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