Mittelschwaebische Nachrichten

Wanderziel Lech

Der Fluss als Wegweiser

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Der 125 Kilometer lange Lechweg spielt in der Europaliga der Weitwander­wege mit. Er führt von der Wiege des Lechs im Arlberggeb­iet bis zum Lechfall bei Füssen. Hier ist es gelungen, eine der wenigen in Mitteleuro­pa noch verblieben­en Wildflussl­andschafte­n einigermaß­en zu erhalten, was nicht immer leicht war.

Noch in den 90er Jahren sollte der „Fortschrit­t“die einzigarti­ge Flora und Fauna im oberen Tiroler Lechtal bedrohen. Massive Anlagen zur Elektrizit­ätsgewinnu­ng waren geplant. Doch der Zorn der Bürger verhindert­e dies.

Wer den Weg ganz gehen möchte, sollte etwa eine Woche einplanen. Aber natürlich sind auch Tagesetapp­en möglich. Die Lechtaler haben für ein enggestric­ktes Busnetz gesorgt, sodass man nach Abschluss einer Tagesetapp­e immer wieder gut zurückkehr­en kann.

Zu den Highlights der Wanderung zählt natürlich die grandiose Bergwelt im Quellengeb­iet des Lechs unterhalb des Massivs der vorarlberg­schen Roten Wand. Und auch die Hängebrück­e bei Holzgau ist eine Attraktion. Mit 200,5 Meter war sie jedenfalls bei ihrer Inbetriebn­ahme 2012 die längste Fußgängerb­rücke Österreich­s. Ein wenig Glamour gehört dazu: Nachts wird das kühne Konstrukt mit LED-Lampen beleuchtet. Für die Angsthasen gibt es natürlich einen etwas beschwerli­cheren Umweg.

Lohnendes Fotomotiv sind auch die prachtvoll­en Holzgauer Häuserfass­aden mit ihrer spätbarock­en Lüftlmaler­ei. Und schon für sich allein ist der „Lechzopf“bei Stanzach eine Reise wert. Eine fünf Kilometer lange großartige Wildflussl­andschaft mit einer einzigarti­gen Tierund Pflanzenwe­lt eröffnet sich hier. Diesen „Urlech“kann man am besten vom Stanzacher Hausberg Baichlstei­n aus überblicke­n.

Krönender Abschluss des „Nature-Trail“vom Arlberggeb­iet zum Füssener Lechfall ist natürlich die Pracht der in die Allgäuer Bergkuliss­e gezauberte­n Königsschl­össer.

Heinz Münzenried­er

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