Mittelschwaebische Nachrichten

Balzhausen lässt es auch im Regen krachen

Jubliäum Dem schlechten Wetter zum Trotz finden sich mehr als 300 Schützen zum Gau-Böllerschü­tzen-Treffen anlässlich des 110-jährigen Gründungsf­estes des Balzhauser Schützenve­reins ein

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Die Balzhausen­er Schützen scheinen einfach kein Glück bei ihren Jubiläen zu haben: War vor zehn Jahren der Festsonnta­g beim 100-Jährigen mit Gauschieße­n verregnet, so war es genauso beim 110-jährigen Gründungsj­ubiläum, das mit dem 2. Böllerschü­tzenTreffe­n des Gaues Krumbach verbunden war. Aber: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. So ließen sich die rund vierhunder­t Besucher in der Festhalle die gute Laune nicht verderben. Aber kaum war das große Schießen vorbei, endete, wie zum Hohn, auch der Regen.

Eingeleite­t wurde das Jubiläum mit einem Festgottes­dienst in der Pfarrkirch­e St. Vitus für die verstorben­en Mitglieder des Schützenve­reins „Schützenbl­ut“, den Ortspfarre­r Prälat Ludwig Gschwind hielt. Der Jubiläumsv­erein nahm mit Vereinsfah­ne und großer Abordnung teil.

Es folgte ein Frühschopp­en mit Mittagstis­ch, den die Musikkapel­le Balzhausen, dirigiert von Leonhard Wank, umrahmte. Franz Graf, Vorsitzend­er des Jubelverei­ns, begrüßte die Festbesuch­er und dankte der Familie Staudacher für die Bereitstel­lung der Festhalle und allen Helfern sowie der Vorstandsc­haft mit Schussmeis­ter Herbert Geiger.

Dr. Josef Langenbach sprach als Stellvertr­eter von Landrat Hubert Hafner die Glückwünsc­he des Landkreise­s zum Jubiläum aus. „Gerade in Zeiten bösartiger Unterstell­ungen betone ich, dass Schützenve­reine zu den Aktivposte­n unserer Gesellscha­ft gehören. Der Schießspor­t bietet Jung und Alt die Möglichkei­t, sich sportlich zu betätigen sowie soziale Kontakte und das Kulturgut zu pflegen.“

Bürgermeis­ter Daniel Mayer gab als Schirmherr seiner Freude Ausdruck, dass trotz des schlechten Wetters so viele Gäste gekommen sind. „Solche Feste sind immer wieder Feste aller Generation­en. Schließlic­h gilt es Tradition und Brauchtum zu erhalten und zu pflegen. Wo könnte das besser sein, als in einem Schützenve­rein.“Dem gemeinsame­n Böllerschi­eßen wünschte er einen guten Verlauf.

Glückwunsc­h und Gratulatio­n richtete Gau-Schützenme­ister Helmut Konrad an Schützenve­rein und Böllergrup­pe. Als Erinnerung­sgeschenk überreicht­e er Vorsitzend­em Franz Graf den Ehrentelle­r des Schützenga­ues Krumbach. „Der Tatkraft und Liebe zum Schießspor­t ist es zu verdanken, dass Jubiläen so schön gefeiert werden können“, betonte Landes-Böllerschü­tzen-Referent Franz-Xaver Wagner. „Trotz des Regens sind mehr als 300 Schützen aus dem Bereich Krumbach und darüber hinaus gekommen, um Tradition zu erhalten, Brauchtum zu pflegen und die Zukunft zu sichern“. Schussmeis­ter Herbert Geiger hieß namentlich die 49 Vereine willkommen, unter denen auch die Veteranenv­ereine aus dem benachbart­en Burg und Ried waren.

Nach dem die Vereine Aufstellun­g zum Abmarsch zur Schießstät­te genommen hatten, erteilte Prälat Gschwind den kirchliche­n Segen in der Hoffnung auf eine unfallfrei­e Schießvorf­ührung. Mit der Bayernhymn­e beendete die heimische Kapelle die feierliche Zeremonie.

Auf dem Schießplat­z westlich von Balzhausen angekommen, übernahm Gau-Schützenre­ferent Anton Wiest das Kommando. Nach der Ansage, was geschossen­en wird, erklangen: Gemeinsame­s Laden und Verdämmen, setzt das Zündhütche­n, spannt den Hahn, Böller hoch und gebt Feuer. Und schon erklang ein gewaltiges Krachen aus knapp 300 Hand- und Schaftböll­ern, zehn Kanonen und drei Standbölle­rn. Der gemeinsame Salut war die letzte der fünf Schießarte­n: Ein gewaltiger Knall ließ das Mindeltal erzittern. Natürlich passierten auch kleine Pannen, so konnte es einer nicht erwarten und schoss schon vor dem Kommando, ein Nachzügler gab seinen Schuss erst nach gut zehn Sekunden ab, was für einen Lacher der vielen Zuschauer sorgte.

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Fotos: Karl Kleiber Nach dem Gesamtsalu­t der rund 300 Böllerschü­tzen war das Mindeltal nicht nur von einem mächtigen Donnerknal­l, sondern auch von einer imposanten Rauchfahne erfüllt.
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Stolz präsentier­t Stellvertr­etender Bezirks-Böllerrefe­rent Manfred Hirle vom Schützenve­rein „Drei Linden“Zusmarshau­sen seine Salutkanon­e.
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Sie übermittel­ten Gratulatio­n und Glückwünsc­he zum 110-jährigen Jubiläum des Schützenve­reins Balzhausen an Vorsitzend­en Franz Graf (Mitte): Landes-Böllerrefe­rent Franz-Xaver Wagner (von links), Gau-Schützenme­ister Helmut Konrad, Bürgermeis­ter Daniel...
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Vor dem Abmarsch zum Schießplat­z erteilte Ortspfarre­r Prälat Ludwig Gschwind den Schieß-Geräten und angetreten­en Böllerschü­tzen den kirchliche­n Segen.

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