Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Neustart mit Blick zurück
Bühne Im Ichenhauser Dilldappersaal flimmern Bilder des Stadtfests vor 40 Jahren über die Leinwand. Dazu gibt es eine Vorschau
Ichenhausen 40 Jahre Stadtfest Ichenhausen, das wurde bereits im Sommer gefeiert. Nun gab es noch einmal eine kleine Geburtstagsfeier anlässlich des ursprünglichen Festtermins im September 1976.
Damals hatte Bürgermeister Walfred Kuhn nach Abschluss der umfangreichen Straßenbauarbeiten, zu denen auch noch eine Umgestaltung des Marktplatzes kam, ein Straßenfest versprochen. Das hatte so überwältigenden Erfolg, dass die Ichenhauser es seither Jahr für Jahr wiederholen. Inzwischen nicht mehr im September, aber noch immer in der Tradition des ersten Straßenfestes.
In Scharen waren die Ichenhausener damals gekommen und auch zum Geburtstagsfest strömten sie in den Dilldapper und genossen bei Bier und Weißwurst die Erinnerung an alte Zeiten. Bürgermeister Robert Strobel zapfte mit einem gezielten Schlag ein Fässchen an und Kulturreferentin Gabriele Walter erinnerte noch einmal an die Entstehung des Festes. Sie führte in den Film von Josef Schick ein, den dieser während der Bauarbeiten an der B16 in der Innenstadt und dann natürlich während des Straßenfestes zum Abschluss der Sanierungen und Umgestaltungen gedreht hatte, mit einer Super 8-Kamera.
Nostalgie pur herrschte da am Sonntag zur Frühschoppenzeit. Junge Männer mit Schlaghosen, sportliche Damen in Gymnastikanzügen, längst verstorbene Politiker wie Bruno Merk und Theo Engelhardt und Geschäfte, die Geschichte sind: Es war ein Blick zurück auf ein Ichenhausen, das sich freudig feierte. Die Straßen waren voll, es gab kein Durchkommen, und alle feierten ihre neue Stadt. Damals, ist Franz Ritter überzeugt, konnten sich die Ichenhauser nicht vorstellen, dass ihre Innenstadt einmal Programme zu ihrer Belebung benötigen würde.
Seit fast 20 Jahren bemüht sich der Förderverein Kultur und Naherholung Ichenhausen und Umgebung nun darum, das kulturelle Leben der Stadt attraktiv zu machen. Ritter stellte das neue Winterprogramm vor und freute sich, die Dilldapperbühne wieder als Spielort sicher zu wissen. Wie berichtet, stand die Nutzung des Saals zuletzt auf der Kippe, bis sich Stadt und Eigentümer einigten: Die Ichenhauser Stadträte haben in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, für maximal 20 Veranstaltungen jährlich einen „Erhaltungszuschuss“für den historischen Saal zu geben.
Dort sind nun seitens des Vereins sieben Veranstaltungen, Filme und Konzerte, geplant, die in den Wintermonaten vor allem Ichenhauser anlocken sollen, aber auch Gäste von auswärts ansprechen.
Ab März wird der Dilldapper dann von der „Neuen Bühne Ichenhausen“bespielt. Der Förderverein Kultur und Naherholung hat aber auch noch Veranstaltungen an anderen Spielstätten im Programm: Neben dem Jazzkonzert im unteren Schloss locken zwei attraktive Ereignisse in das Keltengehöft.