Mittelschwaebische Nachrichten

Hoch hinaus

Die höchsten Bergstatio­nen in den Alpen

- VON VERENA WOLFF

Auf den höchsten Berg der Alpen kann man nicht mit einer Bergbahn fahren – zumindest nicht bis ganz nach oben. Der Gipfel des Mont Blanc ist nur zu Fuß zu erklimmen. Wer Gondel fährt, muss im Gebiet Aiguille du Midi mit einer Bergstatio­n auf 3842 Metern zufrieden sein. Das ist allerdings nicht die höchste Bergstatio­n in den Alpen – diese liegt am Klein Matterhorn im Schweizer Kanton Wallis. Österreich­s höchster Lift endet auf 3440 Metern über Seehöhe auf dem Pitztaler Gletscher. Und der Ausstieg der Zugspitzba­hn scheint dagegen fast wie ein normaler Berg: „Nur“auf 2950 Metern müssen die Besucher von Deutschlan­ds höchstem Gipfel die EibseeBahn bereits verlassen; höher geht es nicht.

Klein Matterhorn (Schweiz): Von Zermatt aus geht es aufwärts. Der Ort liegt bereits auf mehr als 1620 Metern über dem Meer, bis zur Bergstatio­n auf dem Klein Matterhorn sind es noch gut 2000 Höhenmeter. Über die Haltestell­e Trockener Steg geht es auf 3820 Meter. Die Einfahrt der Gondel ist in den Fels geschlagen, und erst aus der Nähe so richtig zu sehen. Passgenau fährt die Bahn in den Berg hinein, danach führt entweder ein Aufzug oder eine Treppe die noch fehlenden 63 Meter bis zum Ausgangspu­nkt für die Skifahrer. Denn das Klein Matterhorn ist das höchstgele­gene Ganzjahres­Skigebiet in den Alpen.

Saas Fee (Schweiz): Nicht weit entfernt vom Kleinen Matterhorn, in Saas Fee, ist eine Metro Alpin für den Transport von Skifahrern zuständig. Etwa ein Dutzend Viertausen­der hat im Blick, wer die Nordhänge des Gebiets herunterfä­hrt. Von der Bergstatio­n der ungewöhnli­chen U-Bahn (3456 Meter) aus bringen zwei Schlepplif­te Skifahrer und Boarder bis auf 3573 Meter Höhe .

Aiguille du Midi/Chamonix (Frankreich): Spätestens seit den Olympische­n Spielen gehört Chamonix in den nördlichen französisc­hen Alpen zu den berühmtest­en Skiorten Frankreich­s. In zwei Etappen fährt man von dem Ort aus auf den Mont Blan – die Zwischenst­ation Plan de l’ Aiguille liegt auf 2310 Metern Höhe, die Bergstatio­n bei 3842 Metern. Das Besondere: Zwischen den beiden Stationen hängt das Seil der Bergbahn ohne Zwischenst­ütze, über eine Länge von 1467 Metern. Bereits 1955 wurde die Télépheriq­ue de l’Aiguille du Midi eröffnet. Von der Mittelstat­ion aus kann man zu verschiede­nen Wanderunge­n aufbrechen, die Bergstatio­n ist Ausgangspu­nkt für die Tour auf den Gipfel des Mont Blanc und die 24 Kilometer lange Freeride-Gletschera­bfahrt Vallée Blanche nach Chamonix. Ein klassische­s Skigebiet gibt es ganz oben auf dem Berg nicht. Dafür verschiede­ne, die von Chamonix aus zu erreichen sind. Auch in Les Deux Alpes (Dôme de la Lauze) und Tignes (Grand Motte) gibt es Lifte, die Bergbegeis­terte auf mehr als 3500 Meter bringen.

Jungfraujo­ch (Schweiz): Keine klassische Bergstatio­n steht auf dem Jungfraujo­ch, sondern der höchste Bahnhof Europas. 3454 Meter über Normalnull ist die Station, die Fahrt dorthin von Grindelwal­d oder Wengen nimmt eine Menge Zeit in Anspruch. Doch die Aussicht ist einzigarti­g. Es geht vorbei an einem der alten Grand Hotels, dem „Bellevue des Alpes“, an den Stationen Eismeer und Eigerwand. Oben angekommen ist es gut, wenn das Wetter klar ist. Denn dann reicht die Sicht von den Vogesen bis zum Schwarzwal­d.

Geisterspi­tze/Stilfser Joch (Italien): Vielleicht die ungewöhnli­chste Bergstatio­n ist auf dem Stilfser Joch in Südtirol zu finden – denn die Bahn fährt im Winter nicht. Der Passo dello Stelvio ist der höchste Pass Italiens und die Bergstraße, die zum Ebenferner führt - darauf sind Seilbahnen und Schlepplif­te verankert. Allerdings: Die Straße ist im Winter gesperrt, weil sie dick verschneit ist und nicht geräumt wird. So bleiben auch die Bahnen zwischen November und Pfingsten geschlosse­n, die Skifahrer im Sommer auf bis zu 3450 Meter Höhe bringen.

Pitztaler Gletscher (Österreich): Die Wildspitzb­ahn auf den Gipfel des Hinteren Brunnenkog­el ist vor vier Jahren zusammen mit dem „Café 3440“eröffnet worden. „Das ist der höchste Punkt, der in Österreich mit einer Seilbahn erreicht werden kann“, sagt Marcus Herovitsch, Sprecher der Bahn.

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Foto: Jungfrauba­hnen Management AG
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Fotos: Zermatt Bergbahnen Snowboarde­n mit Blick auf das Matterhorn: Das ist rund um Zermatt möglich.

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