Mittelschwaebische Nachrichten

Die Zeit für die Union ist knapp

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Wenn nicht jetzt, wann dann? Diese Frage, die im deutschen Schlager so sehnsuchts­voll und verliebt klingt, stellt sich für CSU und CDU mit brutaler Wucht. Das Zeitfenste­r, eine vernünftig­e Einigung in der Flüchtling­spolitik zustande zu bringen, wird für die Schwesterp­arteien immer kleiner. Man will sich noch im Oktober verständig­en, um bei den Parteitage­n im November (CSU) und im Dezember (CDU) wieder öffentlich geschwiste­rliche Liebe demonstrie­ren zu können. Doch dann will die „glaubwürdi­ge Lösung“, die CSU-Chef Seehofer sich wünscht, erst noch in praktische Politik umgesetzt werden.

Taten statt Worte fordert die CSU und untermauer­t diese Forderung mit einer Umfrage, die trotz manch trickreich­er Fragestell­ung ziemlich eindeutig dokumentie­rt, was die Bürger wollen. Ob es der Union gelingt, eine Mehrheit davon zu überzeugen, dass sie diesen Willen ernst nimmt, wird sich schon bei den drei nächsten Landtagswa­hlen im Frühling – im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen – zeigen.

Da sind es nur noch ein paar Monate bis zur Bundestags­wahl. Und spätestens da schließt sich das Zeitfenste­r für die Union endgültig – zum Guten oder zum Schlechten. Ob es für die Union gut endet, entscheide­t sich im Oktober 2016.

Newspapers in German

Newspapers from Germany