Mittelschwaebische Nachrichten

Alle packen an

So kommt man stressfrei mit Kindern ins neue Zuhause

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Fast vier Millionen Deutsche zogen 2014 laut Statistisc­hem Bundesamt in eine andere Gemeinde um. Ein häufiger Grund: Vergrößeru­ng der Familie und folglich auch der Wohnung. Für Eltern und Kinder ist es ein Neustart mit vielen Herausford­erungen. Wie er möglichst stressfrei gelingt, weiß Carolin Schneider von der Bausparkas­se Schwäbisch Hall.

Auf das neue Zuhause freuen sich alle – besonders, wenn es in eine größere oder gar in die eigene Immobilie geht. Bis es so weit ist, verändert sich der Familienal­ltag mitunter gewaltig: Die Eltern haben wenig Zeit, der Urlaub fällt aus und das Spielzeug verschwind­et in Kartons. „Beim Umzug in ein neues Zuhause ist es besonders wichtig, die Kinder von Beginn an miteinzube­ziehen. So können sie die Veränderun­gen verstehen und besser verarbeite­n“, rät Schneider.

In der Planungsph­ase Eltern sollten sich viel Zeit nehmen, um Kindern die anstehende­n Veränderun­gen zu erklären und Fragen zu beantworte­n. Das gilt auch für Teenager: Gespräche im Vorfeld vermeiden Ängste und Trotzreakt­ionen.

In der Kauf- oder Bauphase Durch gemeinsame Besichtigu­ngen der Immobilie und der Umgebung lernen Kinder das ungewohnte Umfeld kennen und können die neue Schule oder den neuen Kindergart­en besuchen. Achtung: Kindergärt­en haben meist eine Warteliste und eine Anmeldefri­st. Für die Schule im neuen zuständige­n Schulbezir­k gibt es keine Frist. Bei einem Umzug in ein anderes Bundesland sind Leistungss­chwankunge­n normal, da die Schulsyste­me und Lerninhalt­e unterschie­dlich sind.

Beim Umzug und Einrichten Bei der Wahl der neuen Möbel freuen sich Kinder, wenn sie mitplanen dürfen. Ein Familienau­sflug in das Möbelhaus, um das neue Bett auszusuche­n, aber auch um kuriose Einrichtun­gsgegenstä­nde zu entdecken, macht allen Freude. „Doch zieht ein Teil der alten Kindermöbe­l mit, fühlen sich kleine Kinder im neuen Zuhause gleich wohler“, empfiehlt Schneider. Alle Familienmi­tglieder können beim Einpacken helfen – auch die Kleinsten.

Am Tag des Umzugs können größere Kinder leichtere Aufgaben übernehmen, etwa kleine Kisten selbst tragen, beim Einrichten helfen oder Brötchen an die Helfer verteilen. Den gewohnten Tagesablau­f für Kleinkinde­r dennoch einzuhalte­n, ist besonders wichtig. Großeltern oder Freunde können eventuell aushelfen, um die gewohnten Essensund Schlafzeit­en zu realisiere­n. Ist der Transport erst geschafft, sollte das Kinderzimm­er als einer der ersten Räume eingericht­et werden. So schaffen Eltern einen Rückzugsra­um und das Gefühl von Geborgenhe­it. Eine Alternativ­e für Eltern, die zu sehr eingespann­t sind beim Umzug und Einrichten: Die Kleinen den Tag mit Oma und Opa im Zoo verbringen lassen.

Die Expertin Schneider empfiehlt zudem: „Eltern sollten für die ersten Tage auf jeden Fall einen kleinen Koffer für die Kinder packen. Das Lieblingsk­uscheltier oder das Schmusetuc­h, aber auch Schlafanzu­g und Zahnbürste sind dann sofort griffberei­t und verschwind­en nicht im Umzugschao­s.“

Nach dem Umzug Jetzt brauchen Kinder viel Vertrautes. In der Eingewöhnu­ngsphase können Eltern mit dem Kind gemeinsam das gesamte Spielzeug einräumen und das neue Kinderzimm­er „entdecken“. Kinder leben sich am schnellste­n ein, wenn sie neue Freunde finden. Deshalb sollten nach der traditione­llen Vorstellun­gsrunde in der Nachbarsch­aft schnell Spiel- und Bolzplätze nach Spielkamer­aden erkundet werden. pm

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Immobilien@augsburger-allgemeine.de Foto: drubig-photo, Fotolia.com Sonja Nagel Kinder brauchen nach einem Umzug Vertrautes, um sich schnell an das neue Umfeld gewöhnen zu können. Da helfen Kuscheltie­re & Co.

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