Mittelschwaebische Nachrichten
Wörishofen: Holetschek unter Druck
CSU-Abgeordneter weist Vorwürfe zurück
Bad Wörishofen Der CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Wieder geht es um seine Amtszeit als Bürgermeister von Bad Wörishofen (Unterallgäu). Holetschek wehrte sich gestern gegen den Verdacht, unter seiner Führung seien Gelder verschwendet und bei einer Unternehmensansiedlung unzulässige Wirtschaftsförderung betrieben worden. Über diese Vorwürfe hatte zuvor die Süddeutsche Zeitung berichtet, der nach eigenen Angaben ein Bericht des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbands vorliegt.
Es geht es um die Ansiedlung der Tricor AG an der A 96 bei Bad Wörishofen. Die Stadt soll dabei auf Erschließungsbeiträge verzichtet haben, so die Zeitung. Der Nachteil für Bad Wörishofen daraus wird dem Blatt zufolge mit 1,5 Millionen Euro beziffert. Ein Stadtratsbeschluss dazu liege nicht vor.
Dass Tricor genehmigt wurde, das Gelände selbst zu erschließen, war im Januar 2008 allerdings Gegenstand einer öffentlichen Stadtratssitzung, die mit einem Beschluss endete. Darüber hatte unter anderem unsere Zeitung berichtet. Holetschek sagte, man habe die TricorAnsiedlung damals als Sonderfall betrachtet und die Erschließung in eigener Regie deshalb genehmigt.
Recherchen unserer Zeitung haben außerdem ergeben, dass die von Tricor damals hergestellten Teile der Infrastruktur mittlerweile an die Stadt übergeben wurden, wie dies damals vereinbart wurde. Dabei handelt es sich um eine Linksabbiegerspur, eine Erschließungsstraße sowie um eine Wasserleitung. Alles ist mittlerweile Bestandteil des angrenzenden Gewerbeparks. Holetschek betont, mit Blick auf die von Tricor bislang gezahlten 3,2 Millionen Euro Gewerbesteuern, die Arbeitsplätze und das soziale Engagement sei das die richtige Entscheidung gewesen.
Bad Wörishofens Bürgermeister Paul Gruschka (FW) kommentierte die im Raum stehenden Zahlen nicht. Er wolle den Prüfbericht zuerst im Stadtrat behandeln.