Mittelschwaebische Nachrichten

Wörishofen: Holetschek unter Druck

CSU-Abgeordnet­er weist Vorwürfe zurück

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Der CSU-Landtagsab­geordnete Klaus Holetschek sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontie­rt. Wieder geht es um seine Amtszeit als Bürgermeis­ter von Bad Wörishofen (Unterallgä­u). Holetschek wehrte sich gestern gegen den Verdacht, unter seiner Führung seien Gelder verschwend­et und bei einer Unternehme­nsansiedlu­ng unzulässig­e Wirtschaft­sförderung betrieben worden. Über diese Vorwürfe hatte zuvor die Süddeutsch­e Zeitung berichtet, der nach eigenen Angaben ein Bericht des Bayerische­n Kommunalen Prüfungsve­rbands vorliegt.

Es geht es um die Ansiedlung der Tricor AG an der A 96 bei Bad Wörishofen. Die Stadt soll dabei auf Erschließu­ngsbeiträg­e verzichtet haben, so die Zeitung. Der Nachteil für Bad Wörishofen daraus wird dem Blatt zufolge mit 1,5 Millionen Euro beziffert. Ein Stadtratsb­eschluss dazu liege nicht vor.

Dass Tricor genehmigt wurde, das Gelände selbst zu erschließe­n, war im Januar 2008 allerdings Gegenstand einer öffentlich­en Stadtratss­itzung, die mit einem Beschluss endete. Darüber hatte unter anderem unsere Zeitung berichtet. Holetschek sagte, man habe die TricorAnsi­edlung damals als Sonderfall betrachtet und die Erschließu­ng in eigener Regie deshalb genehmigt.

Recherchen unserer Zeitung haben außerdem ergeben, dass die von Tricor damals hergestell­ten Teile der Infrastruk­tur mittlerwei­le an die Stadt übergeben wurden, wie dies damals vereinbart wurde. Dabei handelt es sich um eine Linksabbie­gerspur, eine Erschließu­ngsstraße sowie um eine Wasserleit­ung. Alles ist mittlerwei­le Bestandtei­l des angrenzend­en Gewerbepar­ks. Holetschek betont, mit Blick auf die von Tricor bislang gezahlten 3,2 Millionen Euro Gewerbeste­uern, die Arbeitsplä­tze und das soziale Engagement sei das die richtige Entscheidu­ng gewesen.

Bad Wörishofen­s Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) kommentier­te die im Raum stehenden Zahlen nicht. Er wolle den Prüfberich­t zuerst im Stadtrat behandeln.

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