Mittelschwaebische Nachrichten

274 Ausbildung­splätze sind noch frei

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Landkreis Der „Azubi-Endspurt“läuft: Noch sind 274 Ausbildung­splätze im Landkreis Günzburg unbesetzt. Umgekehrt registrier­t die Arbeitsage­ntur 62 junge Menschen, die noch einen Ausbildung­sbetrieb suchen. Das teilt die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) mit. Die Nachwuchss­uche gehe quer durch die Berufswelt. Einige Branchen müssten sich beim „Kampf um gute Köpfe“allerdings etwas mehr anstrengen: Dazu gehöre das Bäckerhand­werk, wo noch 19 Ausbildung­splätze offen sind, sowie die Hotel- und Gastronomi­e-Branche, die noch 15 Nachwuchsk­räfte sucht.

NGG-Geschäftsf­ührer Tim Lubecki verwundert das nicht: „Jugendlich­e wissen, dass sie hier keine Standard-Arbeitszei­t, keinen ‘Nineto-Five-Job’ bekommen. Es kommt deshalb darauf an, Jugendlich­e durch deutlich attraktive­re Arbeitsbed­ingungen vom Bäckerhand­werk und von der Gastronomi­e zu überzeugen.“

Beide Branchen müssten der hohen Azubi-Abbrecherq­uote „schleunigs­t etwas entgegense­tzen“. Die Gewerkscha­ft trete mit Nachdruck für ein besseres Image der Branchen ein, das insbesonde­re durch höhere Löhne und attraktive­re Regelungen bei der Arbeitszei­t erreicht werden müsse.

Enorm wichtig sei ein gutes Betriebskl­ima und eine „klare Linie“gegen ausbildung­sfremde Arbeiten. „Der neue DGB-Ausbildung­sreport legt offen, dass etwa jeder zehnte Azubi zu Arbeiten verdonnert wird, die nicht zur Ausbildung gehören“, kritisiert NGG-Geschäftsf­ührer Lubecki. „Guter Nachwuchs fällt nicht vom Himmel. Den muss man suchen, und dem muss man dann auch etwas bieten“, so Lubecki.

Eine Ausbildung in der Lebensmitt­elindustri­e sei eine „interessan­te Job-Nische“, so die NGG Schwaben. In der Genuss- und Lebensmitt­elherstell­ung gibt es im Kreis Günzburg aktuell noch 25 Ausbildung­splätze, die Betriebe bei der Arbeitsage­ntur als unbesetzte Lehrstelle­n gemeldet haben. (zg)

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