Mittelschwaebische Nachrichten

Plötzlich soll alles privat sein

Seit Jahren stehen Angelina Jolie und Brad Pitt im Rampenlich­t. Jetzt will das Paar die Öffentlich­keit aus dem Scheidungs­drama raushalten. Kann das funktionie­ren?

- VON SUSANNE GÜSTEN

Washington Selbst im Bett waren die Kameras dabei. Als vor zehn Jahren das Mädchen Shiloh auf die Welt kam, ließen sich die prominente­n Eltern mit dem Neugeboren­en für das Klatschmag­azin People im Bett fotografie­ren – für rund vier Millionen Dollar. Seit dem Beginn ihrer Beziehung vor elf Jahren haben die Hollywood-Stars Angelina Jolie und Brad Pitt immer wieder gewinnbrin­gende Deals mit den Medien gemacht. Doch jetzt, da Jolie die Scheidung eingereich­t hat, soll die Öffentlich­keit plötzlich draußen bleiben, der Kinder wegen. Doch das wird nicht funktionie­ren.

Schon am Tag nach der offizielle­n Bekanntgab­e des Scheidungs­verfahrens waren die Klatsch- und Promimedie­n voll mit angebliche­n oder tatsächlic­hen Insider-Informatio­nen über den Stand der Dinge. Fest steht nur, dass Jolie, 41, das Sorgerecht über die sechs Kinder – drei adoptierte und drei leibliche – erstreiten will. Pitt, 52, ist laut der auf Hollywood-Tratsch spezialisi­erten Internetse­ite PerezHilto­n außer sich. Er habe seine Frau gebeten, das Scheidungs­verfahren möglichst geräuschlo­s über die Bühne zu bringen, damit die Kinder möglichst wenig leiden. Nun aber werde die Meute der Paparazzi noch mehr als sonst hinter der Familie her sein. „Sie hat die Hölle entfesselt“, wird Pitt zitiert.

In den vergangene­n Jahren hatten die beiden Weltstars ihre Berühmthei­t genutzt, um mit dem Zugang zu ihrem Privatlebe­n viel Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Die vier Millionen Dollar für die Bilder der kleinen Shiloh flossen ebenso an Hilfsorgan­isationen wie die angeblich 14 Millionen Dollar, die das Paar im Jahr 2008 von People und Hello! für Fotos der Zwillinge Vivienne und Knox erhielt. ExklusivFo­tos von der Hochzeit des Traumpaare­s vor zwei Jahren in Frankreich waren den Magazinen weitere fünf Millionen Dollar wert. Auch diese Summe ging an die Jolie-PittFounda­tion, die sich bei der humanitäre­n Hilfe weltweit engagiert: So baute die Stiftung eine Aids-Klinik in Äthiopien oder half nach dem Erdbeben in Haiti.

Alles lief gut, so lange die Marke „Brangelina“bereit war, als Gegenleist­ung für Millionenz­ahlungen einen Teil des Privatlebe­ns öffentlich zu machen. Jetzt soll das plötzlich nicht mehr gelten. Jolie werde sich nicht öffentlich zum Scheidungs­ver- fahren äußern, erklärte Robert Offer, ein Anwalt der Schauspiel­erin. Sie bitte darum, die Privatsphä­re der Familie zu respektier­en. Zu spät. Im Internet verbreiten sich allerhand Berichte über die Hintergrün­de der Scheidung. Möglicherw­eise sei es nicht nur um Pitts Jähzorn und Drogenkons­um gegangen, sondern auch um außereheli­che Affären des Schauspiel­ers, hieß es bei PerezHilto­n.

So läuft alles auf ein höchst öffentlich­es Scheidungs­drama mit viel schmutzige­r Wäsche hinaus – doch Jolie kann sich zumindest auf eine erfahrene Anwältin verlassen. Laura Wasser ist auf die Scheidung von Promis spezialisi­ert und bugsierte Jolie schon 2003 durch die Trennung von ihrem damaligen Mann, Schauspiel­er Billy Bob Thornton.

Für Normalster­bliche mit Eheproblem­en ist Wasser, 48, keine Alternativ­e: Die Anwältin verlange eine Vorab-Pauschale von 25000 Dollar (umgerechne­t etwa 22400 Euro), berechne 850 Dollar (760 Euro) die Stunde und widme sich nur selten Klienten, die weniger als zehn Millionen Dollar auf dem Konto haben, berichtete die Nachrichte­nagentur Bloomberg.

Im Sündenpfuh­l Hollywood gibt es für Wasser, die den Spitznamen „Pitbull“hat, mehr als genug zu tun. Sie stand Maria Shriver bei der Trennung von Arnold Schwarzene­gger zur Seite und vertrat unter anderem Stevie Wonder, Britney Spears, Kim Kardashian und Heidi Klum. Jüngst hat sie die Scheidung der Filmstars Johnny Depp und Amber Head abgewickel­t.

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Foto: Christophe Karaba, dpa Wo sie waren, standen die Fotografen Schlange. Nun wollen Angelina Jolie und Brad Pitt ihrer sechs Kinder wegen nichts über ihre Scheidung nach außen dringen lassen. Doch im Internet kursieren schon viele Geschichte­n.
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Laura Wasser

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