Mittelschwaebische Nachrichten

Kampf gegen Bettlerban­den zeigt Erfolg

Nicht nur in Augsburg gehen Behörden härter gegen organisier­te Gruppen vor

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München Das verschärft­e Vorgehen gegen Bettlerban­den in Bayern zeigt Wirkung: In den Großstädte­n sind die meist aus Osteuropa stammenden Bettler immer seltener anzutreffe­n. „Die Maßnahmen gegen die verbotenen Bettelform­en haben einen deutlichen Erfolg gebracht, das sieht man auch auf den Straßen“, sagte Johannes Mayer vom Kreisverwa­ltungsrefe­rat München. In der Landeshaup­tstadt war im August 2014 eine Allgemeinv­erfügung in Kraft getreten, die aggressive­s und Betteln in Teilen des Stadtgebie­tes verbietet. Seitdem sind mehr als 1000 Anzeigen der Polizei bei der Behörde eingegange­n.

Unter aggressive­s Betteln fällt laut Meyer zum Beispiel das Festhalten von Passanten oder das Zurschaust­ellen von Wunden. Stilles Betteln hingegen ist nahezu im gesamten Stadtgebie­t erlaubt.

In Nürnberg gehen Stadt und Polizei seit drei Jahren verschärft gegen organisier­te Bettlergru­ppen aus Osteuropa sowie aggressive Bettler vor. „Seitdem hat die Zahl dieser Bettlergru­ppen merklich abgenommen“, sagte Polizeispr­echerin Elke Schönwald. Im Jahr 2014 gab es nach ihren Angaben in Nürnberg 357 Anzeigen gegen Mitglieder von Bettlerban­den aus Osteuropa, 2015 waren es 226. Nach einer Anzeige verhängt die Stadt in der Regel Geldbußen zwischen 50 und 550 Euro. Wer nicht zahlt, kann in Erzwingung­shaft kommen.

Auch in Augsburg sind die Beschwerde­n über aggressive und ororganisi­ertes ganisierte Bettler zurückgega­ngen. Polizei und Stadt gehen dort seit einiger Zeit ebenfalls gegen osteuropäi­sche Banden vor. „Es sind deutlich weniger gewerbsmäß­ige Bettler unterwegs“, sagte Siegfried Hartmann vom Augsburger Polizeiprä­sidium. Das Verschwind­en von organisier­ten Gruppen sei bislang aber erst eine Tendenz. Es müsse noch die Vorweihnac­htszeit abgewartet werden, meinte Hartmann. Dann kämen erfahrungs­gemäß viele Bettler zurück. (dpa)

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