Mittelschwaebische Nachrichten

Alte Bekannte schießen scharf

Westernkla­ssiker wird mit Stars wiedererwe­ckt

- VON FRED DURAN

In diesem Kinojahr werden die heiligen Kühe der Filmgeschi­chte ausgeschla­chtet. Auf „Ben Hur“folgt nun mit Antoine Fuquas „Die glorreiche­n Sieben“das Remake eines weiteren Klassikers. Die WesternRei­nkarnation kommt deutlich vitaler auf die Leinwand zurück. Dabei war John Sturges’ „Die glorreiche­n Sieben“aus dem Jahre 1960 selbst schon ein Remake von Akira Kurosawas sechs Jahre zuvor produziert­en Eastern „Die sieben Samurai“. Dass der Stoff auch noch im dritten Aufguss Attraktivi­tät entwickelt, hat mit der Geradlinig­keit des Plots zu tun und mit der erstklassi­gen Besetzung. Denzel Washington führt als Kopfgeldjä­ger Sam Chilsom die Söldnergan­g an, die das Städtchen Rose Creek aus den Fängen des kriminelle­n Kapitalist­en Bartholome­w Bouge (Peter Sarsgaard) befreien. Der afroamerik­anische Held Chilson schart eine exzentrisc­he MultiKulti-Mannschaft um sich: Vom traumatisi­erten Bürgerkrie­gsveterane­n Goodnight Robicheaux (Ethan Hawk) und dessen koreanisch­en Busenfreun­d Billy Rocks (Byunghun Lee) über den Mexikaner Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) bis zu dem verstoßene­n Indianerso­hn Red Harvest (Martin Sensmeier) reicht hier die Regenbogen­fraktion, die mit Colts, scharfen Klingen, Pfeil und Bogen gegen das Böse ins Feld zieht. Fuqua inszeniert den Western mit einem großen Herz fürs Genre. Kameramann Mauro Fiore verbindet fabelhafte Landschaft­stotalen mit Kampfgetüm­mel-Szenen, die dem modernen Actionkino voll genügen. Wenn der Bösewicht mit seiner Armee angeritten kommt, glaubt man das Schnauben der Pferde im Nacken zu spüren. ****

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Foto: Sony Pict. Er weiß sich durchzuset­zen: Manuel Garcia-Rulfo als Vasquez.

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