Mittelschwaebische Nachrichten

NSU: Opferanwäl­te stellen Strafantra­g

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München Zwei Nebenklage-Anwälte im Münchner NSU-Prozess haben Strafantra­g gegen Bundesanwä­lte und Ermittler des Landeskrim­inalamtes Berlin gestellt. Sie werfen ihnen vor, mögliche Beweismitt­el vernichtet zu haben. Es geht um ein Notizbuch des früheren Anführers der sächsische­n „Blood & Honour“-Organisati­on. Im NSU-Prozess steht die mutmaßlich­e Rechtsterr­oristin Beate Zschäpe als Hauptangek­lagte vor Gericht.

Rechtsanwa­lt Mehmet Daimagüler, einer der Verfasser der Anzeige, sagte, gegen die Bundesanwä­lte und Polizeierm­ittler bestehe der Verdacht der Strafverei­telung im Amt oder ein Urkundsdel­ikt. Gerichtet ist die Anzeige an die Generalsta­atsanwalts­chaft Karlsruhe, wo die Bundesanwa­ltschaft ihren Sitz hat. Die örtliche Karlsruher Staatsanwa­ltschaft hat nach einem OnlineBeri­cht bereits von sich aus Vorermittl­ungen eingeleite­t.

Der in Rede stehende Vorfall war durch einen Bericht der Welt bekannt geworden. Demnach haben zwei Staatsanwä­lte der Bundesanwa­ltschaft die Vernichtun­g des Notizbuche­s angeordnet. Gegen den früheren Anführer der „Blood & Honour“-Organisati­on ermittelt die Bundesanwa­ltschaft. (dpa)

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