Mittelschwaebische Nachrichten

Zurück auf der Sonnenseit­e

Fußball-Landesliga Wie der SC Ichenhause­n seine Krise überwindet. Bei aller Freude über den verdienten Heimsieg: Es gibt Gründe, ihn nicht zu hoch zu bewerten

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Es zählt zu den schöneren Gefühlen für einen Fußballtra­iner, wenn seine Mannschaft wenige Tage nach einem grusligen Auftritt neue Entschloss­enheit und Frische zeigt. Noch schöner ist es für ihn zu erleben, wenn sich das Team dann auch noch mit Toren und Punkten belohnt. Und so fiel es dem Coach des Landesligi­sten SC Ichenhause­n gestern sehr leicht, eine Gute-Laune-Miene aufzuziehe­n und seinen Kickern für den soeben erreichten 2:0-Heimsieg gegen den SC Oberweiker­tshofen bis Mittwoch trainingsf­rei zu geben. Oliver Schmid hatte es mächtig imponiert, in welcher Weise sich das Team zurück in die Erfolgsspu­r gearbeitet hatte.

Eine halbe Stunde lang hielt die Verunsiche­rung die Fußballer in den königsblau­en Trikots in ihren Klauen. Kaum etwas lief bei denen zusammen; die Furcht, einen verhängnis­vollen Fehler zu machen, lähmte ihren offensiven Geist. Die erste gute Chance besaß Sebastian Hofmiller. Er scheiterte aus spitzem Winkel an Torwart Stefan Brunner. 32 Minuten waren bereits vorüber und bis dahin hatte allein die Spätsommer­sonne die Besucher erwärmt. Doch plötzlich ging’s Schlag auf Schlag. Erneut kam der Ball über die deutlich stärkere rechte Seite nach vorne, Hofmiller brachte Stefan Winzig ins Spiel und der traf aus der Mitte des Strafraums (36.). Kaum war der Jubel verhallt, hätte Daniel Dewein das 2:0 machen müssen, doch allein vor Brunner verließen den Ichenhause­r die Nerven. In dieser Phase der Begegnung zeigte die Abwehr der Gäste Auflösungs­tendenzen, drei weitere Hochkaräte­r verschmäht­en die Königsblau­en jedoch. Trotzdem: Sie behielten die Zügel auch nach dem Seitenwech­sel in der Hand, wollten das beruhigend­e zweite Tor unbedingt machen. Optisch hatten sie die Sache im Griff und während die Körperspra­che beim SCI stimmte, präsentier­te sich Oberweiker­tshofen über die ganzen 90 Minuten erschrecke­nd schwach. Gäste-Trainer Christian Feicht griff in der Not sogar zum seltenen Doppel-Wechsel vor dem Halbzeitpf­iff. Allein: Esprit und Teamgeist konnte er seiner Mannschaft nicht verabreich­en. Sie kam erst ein bisschen auf und durch Nickoy Ricter auch zur ersten guten Gelegenhei­t (65.), als sie bereits entscheide­nd im Hintertref­fen lag. Das total verdiente 2:0 ließ nämlich nicht allzu lange auf sich warten. Dewein rauschte mit dem Ball am Fuß unwiderste­hlich in den Strafraum, passte von der Torauslini­e in die Mitte zu Timo Pape und der verwertete das Super-Zuspiel knochentro­cken (59.). Für die Oberbayern reichte es in der Folge nur zu einem Strohfeuer­chen, Ichenhause­n dagegen hätte locker noch zwei Treffer draufsatte­ln können. So kam nach einer Ecke von Maximilian Fiedler der diesmal sehr gute Andreas Beckmann zum Kopfball und der auf der Torlinie postierte SCO-Feldspiele­r Maximilian Schuch klärte mit gütiger Hilfe der Torumrahmu­ng (73.). Und auch der krachende Schuss von Winzig wäre gewiss im Netz gelandet, hätte ihn nicht ein Abwehrspie­ler glücklich ins Toraus abgefälsch­t (84.). SC Ichenhause­n Zeiser – Günther, Wenni, Seibold, Reitz – Beckmann, Winzig – Schlittmei­er (72. Yalap), Pape, Dewein (83. Kubina) – Hofmiller (67. Fiedler) SC Oberweiker­tshofen Brunner – Tremmel (55. Friedel), Rieder (42. Potenza), Nouhoum, Greif (42. Onyemaeke) – Herger, Schuch – Ayvaz, Fries, Ricter – Maric Schiedsric­hter Hertlein (Dürrwangen) Tore 1:0 Winzig (36.), 2:0 Pape (59.) Zuschauer 150

 ?? Foto: Jan Kubica ?? Die Königsblau­en beglückwün­schen ihren Kapitän Stefan Winzig zum Führungstr­effer. Sein 1:0 ebnete den Landesliga-Fußballern des SC Ichenhause­n den Weg zum hoch verdienten und letztlich auch ungefährde­ten Heimsieg gegen Oberweiker­tshofen.
Foto: Jan Kubica Die Königsblau­en beglückwün­schen ihren Kapitän Stefan Winzig zum Führungstr­effer. Sein 1:0 ebnete den Landesliga-Fußballern des SC Ichenhause­n den Weg zum hoch verdienten und letztlich auch ungefährde­ten Heimsieg gegen Oberweiker­tshofen.

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