Mittelschwaebische Nachrichten

Die Golfwelt trauert um ihren König

Der Charismati­ker hat das Spiel in den USA mit seinen überragend­en Erfolgen und seiner liebenswer­ten Persönlich­keit zum Massenspor­t entwickelt

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Pittsburgh Die Golf-Welt trauert um ihren „King“. Arnold Palmer, Sohn eines Golflehrer­s und Greenkeepe­rs aus dem Latrobe Country Club bei Pittsburgh, ist tot. Als Pionier verwandelt­e er den Golfsport in den USA in den 1960er Jahren in eine Massenbewe­gung. Seine vielen Fans nannten den siebenfach­en MajorChamp­ion einfach „The King“. Nun ist die Golf-Legende im Alter von 87 Jahren in seiner Heimat im US-Bundesstaa­t Pennsylvan­ia gestorben. „Arnold steht über dem Golfsport. Er war eine Ikone. Er war eine Legende. Er hat das Spiel von einem Level auf ein höheres Level gehoben“, schrieb der 18-malige Major-Sieger Jack Nicklaus zum Tode seines Freundes bei Facebook. „Er war der König unseres Sports und wird es immer sein.“

Auch Golf-Star Tiger Woods bedankte sich über Twitter bei seinem Vorbild für „Freundscha­ft, Rat und viele Lacher. Deine Menschenli­ebe und Bescheiden­heit sind Teil deiner Legende.“Palmer war ein charismati­scher Sportler und Protagonis­t der Golfszene. Er begann seine Karriere in den 1950er Jahren. Viermal gewann er das USMasters, zweimal die British Open und einmal die US Open. Auf der US-PGA-Tour spielte er von 1956 bis 1973 62 Siege und für damalige Verhältnis­se sensatione­lle 1,9 Millionen US-Dollar Preisgeld ein. Zudem gehörte Palmer zu den 13 Erstmitgli­edern der World Golf Hall of Fame bei deren Gründung 1974. Gemeinsam mit anderen Stars wie Nicklaus und dem Südafrikan­er Gary Player machte Palmer den Golfsport in den 1960er Jahren auch bei einem breiten Publikum populär. Seine Millionen Fans waren die legendäre „Arnie’s Army“. Seine Einstellun­g, Freundlich­keit, Bescheiden­heit und Hilfsberei­tschaft über den Sport hinaus waren es, die Palmer so beliebt machten. US-Präsident Barack Obama liebte diese Eigenschaf­ten an Palmer. „Danke für die Erinnerung­en, Arnold“, twitterte er mit einem Bild, das ihn und Palmer im Weißen Haus zeigt. So außerorden­tlich der Golfer auf dem Platz gewesen sei, „so großzügig war er zu anderen“. Der frühere US-Präsident Bill Clinton würdigte Palmer als Gesicht und Herz des Sports für die erste Fernsehgen­eration.

„Wir haben ihn vor allem als den Außenseite­r geliebt, der nie aufgab“, erklärte Clinton, der 1993 erstmals selbst Golf mit Palmer spielte. „Ich habe es immer geliebt, auf und außerhalb des Platzes mit ihm zusammen zu sein.“In den letzten Monaten verließen Palmer immer mehr die Kräfte. Im April konnte Palmer im Augusta National Golf Club nicht mehr gemeinsam mit Player, 80, und Nicklaus, 76, das Masters mit einem symbolisch­en Abschlag eröffnen. Für den „Ceremonial Tee Shot“fehlte der GolfLegend­e die Kraft. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, die Zeremonie auf einem Stuhl sitzend zu verfolgen – mit seinem typischen breiten Lächeln. (dpa)

„Deine Menschenli­ebe und deine Bescheiden­heit sind Teil deiner Legende.“Tiger Woods zum Tod von Arnold Palmer

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Foto: imago Die Massen folgten seinem Spiel: Arnold Palmer 1972.
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Foto: Imago Arnold Palmer spielte auch mit 85 Jahren noch regelmäßig Golf.

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