Mittelschwaebische Nachrichten
Großer Körpereinsatz gepaart mit viel Köpfchen
340 Mädchen und Buben unterziehen sich einer Prüfung
Günzburg Sie sind fit und stellten ihr erlerntes und geübtes Wissen unter den kritischen Schiedsrichteraugen unter Beweis: 340 Mädchen und Buben im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren aus verschiedenen Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis nahmen am Kreisfeuerwehrjugendtag in Günzburg teil. Gastgeber war die Feuerwehr Günzburg.
Kommandant und Stadtbrandinspektor Christian Eisele und seine Mannschaft hatten durch ihre Vorbereitungen der einzelnen Stationen, der Bereitstellung des Materials im Feuerwehr-Gerätehaus und im Hof sowie durch mehrere helfende Hände während der Veranstaltung für einen reibungslosen Ablauf bestens gesorgt, so Kreisjugendfeuerwehrwart Markus Link.
Als Kreisbrandinspektor Wolfgang Härtl gegen 8.30 Uhr mit sei- ner Ansprache die Veranstaltung eröffnete, hatte es noch recht kühle Temperaturen, doch den jungen Teilnehmern wurde es bei den verschiedenen theoretischen und praktischen Tests und Prüfungen warm, noch bevor sich das Wetter schließlich von seiner besten Seite zeigte. Härtl hob hervor, wie wichtig eine leistungsfähige und gut ausgebildete Feuerwehrjugend ist, um auch in Zukunft den Herausforderungen gewachsen zu sein. Landrat Hubert Hafner sieht es „als absolut keine Selbstverständlichkeit“an, dass junge Menschen sich bei den heutigen Freizeitangeboten dazu bereit erklären, ihre Kraft, Energie und freie Zeit in die Feuerwehr zu investieren. Er lobte die Feuerwehranwärter für ihr Engagement und ihren „Feuereifer“in der Jugendfeuerwehr. Auch CSU-Bezirks-, Kreisund Stadträtin Stephanie Denzler zeigte sich beeindruckt angesichts der Summe der Anwesenden, die sich den Prüfungen stellen wollen.
Im Feuerwehrhof waren mehrere Stationen aufgebaut. Fünf C-Leitungen, also 90 Meter Schlauch, mussten in Zweier-Teams gekuppelt werden. Auch zwei Saugleitungen galt es korrekt zu „verkuppeln“. An weiteren Stationen war Zielgenauigkeit gefragt, wenn der Leinenbeutel zwischen zwei Stäben hindurch geworfen und ein C-Schlauch möglichst gerade ausgerollt werden sollte. Neben dem Rettungsknoten, dem Umspritzen eines Eimers mit einer Kübelspritze und weiteren Stationen, war nicht nur Körpereinsatz gefragt, sondern auch Köpfchen.
Denn neben den praktischen Prüfungen wurde auch theoretisches Wissen verlangt. Bei vielen Tests waren bestimmte Zeitfenster einzuhalten, um keinen Punktabzug zu riskieren. Am Ende nahmen 298 Teilnehmer am Wissenstest teil, 45 davon legten die letzte Stufe 4 ab. Zwei der 96 Teilnehmer bei der bayerischen Jugendleistungsprüfung schafften diese sogar mit null Fehlern.
Feuerwehrreferent Ferdinand Munk, der als Vertreter des Oberbürgermeisters Gerhard Jauernig gekommen war, und Landtagsabgeordneter Hans Reichhart betonten die Wichtigkeit einer guten Ausbildung, bedankten sich für die Einsatzbereitschaft und ermutigten die Jugendlichen zum „Weitermachen“.
Dank galt auch den vielen Helfern und Schiedsrichtern, die ihre Freizeit für die Jugend investierten und mit der richtigen Mischung aus Strenge, Gelassenheit und Humor zum Gelingen beitrugen. Markus Link freut sich, auch 2019 den Kreisfeuerwehrjugendtag wieder in Günzburg abhalten zu dürfen.