Mittelschwaebische Nachrichten

Fit durchs Schrubben

Keine Zeit für Sport? Auch Hausarbeit ist anstrengen­d. Ein etwas anderer Weg, um schlank zu werden

- VON JULE ZENTEK

Ob Fußboden wischen, Schränke entstauben oder Betten beziehen – Hausarbeit ist schweißtre­ibend. Wer nicht richtig fit ist, merkt das beim Putzen schnell. Warum also aus der lästigen Hausarbeit nicht ein Sportprogr­amm machen, währenddes­sen Kalorien verbrennen und an der Kondition arbeiten? Wichtig ist: Man muss richtig zulangen.

verstärkt man die Hausarbeit dann, wenn man sie wie eine Sportbeweg­ung durchführt, also zum Beispiel rückengere­chte Kniebeugen einbaut“, erklärt Laura Gross von der Verbrauche­r Initiative. Damit wird die Kalorienve­rbrennung angekurbel­t. Susanne Woelk von der Aktion „Das sichere Haus“warnt jedoch: „Was nicht geht, geht nicht. Eine tiefe Kniebeuge trotz kaputter und schmerzhaf­ter Knie ist nicht sinnvoll, sondern falscher Ehrgeiz.“Zu diesen Übungen raten die Experten:

Bad reinigen Wer die Badewanne und Dusche per Hand schrubbt, verbrennt beim Putzen bis zu 150 Kilokalori­en in 30 Minuten. „Das entspricht etwa einem Weizenbröt­chen ohne Belag oder einem kleinen Bier“, sagt Woelk. An Stellen in Bodennähe sollte man den Körpereins­atz erhöhen: Kniebeugen machen.

Wäsche aufhängen Die Wäschelein­e sollte sich oberhalb des Körpers befinden, so dass man die Arme zum Aufhängen über den Kopf heben muss. Das vergrößert den Bewegungsr­adius und intensivie­rt das Training. Rund 200 Kilokalori­en lassen sich dabei in einer Stunde verbrauche­n. Wer zusätzlich die Beine trainieren will, stellt den Wäschekorb auf dem Boden ab und geht für jedes Kleidungss­tück einzeln in die Knie. Gross rät dabei den Korb immer wieder an einer anderen Stelle um den Körper herum zu platzieren, damit die Bewegung hin zum Korb nicht monoton abläuft.

Kochen und abwaschen Obwohl man dabei nur auf der Stelle steht, kann man sich sportlich betätigen. Claus Umbach vom Deutschen Fitnessleh­rerverband rät, die Fersen anzuheben und zu senken. Beim Anheben wird zusätzlich das Gesäß angespannt. Für mehr Bewegung lässt sich abwechseln­d auch ein Bein zur Seite spreizen oder nach hinten heben. So verbrennt man laut Gross in einer Stunde rund 170 Kalorien.

Fenster putzen Putzen sollte man auf die altbewährt­e anstrengen­de Art: Mit einem Wischtuch und Wassereime­r. „Die höheren Stellen auf den Zehenspitz­en putzen und bei niedrigen Stellen in Kniebeuge gehen“, so Woelk. Außerdem sollte man darauf achten, die Arme abwechseln­d zu benutzen. So lassen sich in einer Stunde bis zu 300 Kilokalori­en verbrennen.

Staubsauge­n Rund 200 Kilokalori­en pro Stunde kann man beim Staubsauge­n verar„Grundsätzl­ich beiten, sagt Woelk. Wer dabei die Knie beugt und einen Ausfallsch­ritt macht, trainiert gleichzeit­ig die Beine und das Gesäß, ergänzt FitnessExp­erte Umbach. Auch hier solle man darauf achten, die Beine abwechseln­d zu belasten.

Bügeln Für möglichst viel Bewegung nimmt man am besten jedes Kleidungss­tück aus dem Wäschekorb am Boden mit einer Kniebeuge auf. Beim Bügeln dann die Knie leicht beugen und die Bauchmusku­latur anspannen – das baut Körperspan­nung auf, erklärt Woelk. In einer Stunde kann man so rund 160 Kilokalori­en verbrennen. Wer seinen Schrittzäh­ler befeuern möchte, kann den Wäschekorb in einen anderen Raum stellen.

Betten beziehen Der Wechsel von Bettwäsche und Laken ist anstrengen­d – perfekt für das Sportprogr­amm im Haushalt. Dabei verbrennt man in 30 Minuten etwa 120 Kilokalori­en, sagt Gross. Zusätzlich bietet sich auch das Abstauben des Bettgestel­ls an. Und hin und wieder kann man die Matratze wenden.

Staub entfernen Auf die Leiter und wieder runter sowie die Möbel verschiebe­n, um auch den letzten Winkel zu erwischen: So verbrennt man beim Abstauben rund 150 Kilokalori­en pro Stunde, weiß Gross. Ihr Extra-Tipp: Die Arme dabei ganz ausstrecke­n und für die unteren Regalfäche­r in die Kniebeuge gehen.

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Fotos: Christin Klose, tmn Effektives Sportprogr­amm: Beim Fensterput­zen kann man in einer Stunde bis zu 300 Kilokalori­en verbrennen.
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Kniebeugen zwischendu­rch beim Hausputz an. strengen

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