Mittelschwaebische Nachrichten

Wie die Polizei auf Steinewerf­er reagiert

Nach dem schweren Unfall bei Heidenheim machen sich viele Autofahrer Sorgen

- VON CHRISTINA HELLER

Augsburg Durchsagen wie diese: „Vorsicht, auf der A 8 werfen Personen Gegenständ­e auf die Fahrbahn“, kennt man aus dem Radio. Das muss nicht heißen, dass wirklich jemand Dinge wirft, sagt Sebastian Adam vom Polizeiprä­sidium Schwaben Süd-West. Meist beobachtet ein Autofahrer etwas Verdächtig­es und ruft die Polizei. Die warnt alle Autofahrer übers Radio. Gleichzeit­ig fahren Beamte an die Stelle und gucken, ob dort jemand ist. „Es gehen häufiger Hinweise bei uns ein, als dass etwas passiert“, erzählt Adam. 2015 habe es in seinem Zuständigk­eitsgebiet im Allgäu und den Landkreise­n Neu-Ulm und Günzburg drei Unfälle wegen Steinewerf­ern gegeben. In diesem Jahr war es bislang einer. Menschen wurden nicht verletzt. Das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord schätzt, dass es dort einen Vorfall im Jahr gibt.

Wie gefährlich Steinewerf­er sind, zeigt der Fall einer vierköpfig­en Familie aus Biberach. Sie war am Sonntag auf dem Heimweg von einer Familienfe­ier, als ein Unbekannte­r einen Beton-Klotz auf die A 7 zwischen Heidenheim und Giengen schmiss. Ihr Auto fuhr gegen den Brocken. Die 25-jährige Mutter schwebt seitdem in Lebensgefa­hr. Sie hat nach Angaben der Bild-Zeitung eine schwere Kopfverlet­zung. Die Polizei wollte das nicht bestätigen. Der Vater und die vier und sechs Jahre alten Kinder wurden ebenfalls verletzt. Ihnen geht es besser. Die Kriminalpo­lizei in Ulm fahndet mit einer Sonderkomm­ission nach dem Täter. Das ist in solchen Fällen gar nicht einfach, sagt eine Sprecherin des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord. Hin und wieder könnten die Täter geschnappt werden. In schlimmen Fällen – wie in Heidenheim – droht ihnen eine Anklage wegen versuchten Mordes.

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