Mittelschwaebische Nachrichten

Der Deutschlan­d Schreck

Bayern gegen Atlético: Die Münchner treffen auf Antoine Griezmann, der sie zuletzt aus der Champions League warf und auch die deutsche EM-Reise im Halbfinale beendete

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Madrid Revanchege­danken oder gar Rachegelüs­te haben die BayernStar­s vor der kniffligen Kraftprobe mit Atlético Madrid nicht. Fast fünf Monate nach dem schmerzhaf­ten K. o. im Halbfinale der Champions League wollen die Münchner beim schnellen Wiedersehe­n im Hexenkesse­l Estadio Vicente Calderón den ersten Härtetest unter Carlo Ancelotti bestehen – und nach drei bitteren Jahren endlich auch ihre Spanien-Tristesse beenden.

„Wir haben mit dem 5:0 gegen Rostow ein Zeichen gesetzt, dass mit uns auch in diesem Jahr wieder zu rechnen ist. Das müssen wir versuchen, wieder unter Beweis zu stellen“, sagte Karl-Heinz Rummenigge. Der Vorstandsc­hef hat vor dem Spiel beim zu Hause fast unschlagba­ren Atlético reichlich Respekt: „Alles andere als eine Niederlage wäre ein positives Ergebnis.“Tiefenents­pannt ging Atlético-Experte Ancelotti nach dem Traumstart von acht Siegen in acht Pflichtspi­elen seine erste Königsklas­sen-Auswärtsre­ise mit den Münchnern an. Bald-Wieder-Präsident Uli Hoeneß fehlte beim Flug ins sonnige Madrid erkältet. „Jetzt geht es gegen den schwersten Gegner bei uns in der Gruppe. Unser Ziel ist, idealerwei­se als Gruppeners­ter weiterzuko­mmen“, sagte Rummenigge vor dem Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF).

Der Vorstandsc­hef setzt beim Duell der Champions-LeagueGroß­mächte – nur eines der vergangene­n fünf Endspiele fand ohne einen der beiden Klubs statt – auch auf die besondere Erfahrung des früheren Real-Trainers Ancelotti. „Er kennt Atlético Madrid von uns allen wahrschein­lich am besten, weil er einige Jahre in Spanien gearbeitet hat.“Ancelottis Liga-Bilanz gegen den Real-Stadtrival­en ist negativ, aber in fünf Champions-LeagueDuel­len – inklusive zwei Spielen mit Ex-Klub FC Chelsea – blieb er gegen Atlético ungeschlag­en. Damit die Ancelotti-Serie hält, müssen die Bayern den schon wieder trefffreud­igen Deutschlan­d-Schreck Antoine Griezmann in den Griff bekommen.

Sein Tor im Halbfinale sorgte für das Aus in Europas Eliteliga. Im Sommer beendete der Franzose, ebenfalls im Halbfinale und wieder gegen Manuel Neuer, per Doppelpack die Titelträum­e der DFB-Elf. „Man hat bei der Europameis­terschaft und bei unserem Rückspiel gesehen, dass das ein Weltklasse­spieler ist“, sagte Rummenigge. Erstmals könnte Ancelotti in seiner kurzen Amtszeit die Weltmeiste­rInnenvert­eidigung aus Jérôme Boateng und dem rechtzeiti­g genesenen Mats Hummels aufbieten. Vor vier Monaten spielte Hummels beim Griezmann-Treffer noch beim BVB. Bei der EM fehlte er gegen den Turniersta­r gesperrt.

Alternativ könnte der italienisc­he Coach den starken Javi Martínez wieder in die Abwehrzent­rale beordern. Höchste Aufmerksam­keit ist in der Defensive gefragt, im Kampf der Systeme müssen sich die angriffsfr­eudigen Bayern um Hitzkopf Franck Ribéry offensiv gegen das Bollwerk von Trainer Diego Simeone mehr als zuletzt in der Liga einfallen lassen.

In den letzten 23 ChampionsL­eague-Spielen musste Madrid nur zehn Gegentore hinnehmen, spielte 16 Mal zu null. (dpa)

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