Mittelschwaebische Nachrichten
Wie sich junge Menschen absichern können
Nach dem Abschluss kommen neue Herausforderungen auf Studenten zu. Versicherungen können Schutz bieten. Aber nicht alle sind für Berufseinsteiger sinnvoll
Augsburg In wenigen Tagen endet an den bayerischen Universitäten das Wintersemester. Viele Studenten verabschieden sich in den Urlaub – und einige ins Berufsleben. Doch neben Bewerbungen und Umzugsorganisation müssen sie sich auch noch um etwas anderes kümmern: um die Frage, wie sie sich versichern müssen. Bei den zahllosen Angeboten der Versicherer können nicht nur junge Menschen den Überblick verlieren.
Solange junge Menschen studieren, müssen sie sich meist noch keine Gedanken um ihre Krankenversicherungen machen. Das ändert sich später allerdings, wie Michael Noghero vom Studentenwerk Augsburg erläutert: „Studenten, die vor dem Studium in der gesetzlichen Krankenkasse ihrer Eltern beitragsfrei familienversichert waren, bleiben es bis zum 25. Lebensjahr.“Zeiten im freiwilligen Wehrdienst, für Bundesfreiwilligendienste oder ähnliche Dienste können diese Grenze weiter nach hinten verschieben. Sobald ein Student 25 wird, muss er aber eine Krankenversicherung abschließen – entweder eine studentische oder eine private. Auch über eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollten sich junge Menschen Gedanken machen. Denn gerade im jungen Alter sind die Beiträge verhältnismäßig niedrig.
Eine der wichtigsten Policen ist die Haftpflichtversicherung, die absichert, wenn der Versicherungsnehmer einen Schaden bei einem anderen verursacht. Auch hier müssen sich Studenten in der Regel noch keine Gedanken machen, erläutert Experte Noghero: „Studenten sind üblicherweise bis zum Abschluss des Erststudiums mit bei den Eltern versichert.“Allerdings müssen sie der Haftpflichtversicherung ihrer Eltern auch mitteilen, dass sie studieren. Nach dem Studium ist bei jungen Menschen dann eine eigene Haftpflichtversicherung sinnvoll. Doch Noghero weist darauf hin, dass es noch einen Sonderfall gibt: „Wer nach dem Schulabschluss bereits berufstätig war, muss sich in der Regel selbst versichern.“Das gilt in diesem Fall dann sogar für Studenten.
Um das eigene Hab und Gut abzusichern, können nach Meinung von Experten noch weitere Versicherungen sinnvoll sein, etwa eine Hausratsversicherung. Doch junge Menschen sollten nicht für jedes Besitzstück eine eigene Police abschließen. Vor einigen Versicherungen warnen Verbraucherschützer sogar besonders, etwa vor HandyVersicherungen. Der Stiftung Warentest zufolge sind diese teuer und würden im Schadensfall oft nicht viel zahlen.
Studenten und Berufseinsteiger brauchen für ihr Auto eine KfzHaftpflichtversicherung – genau wie alle anderen Fahrzeugbesitzer. Darüber hinaus kann eine Teil- oder Vollkaskoversicherung sinnvoll sein. Im Wesentlichen unterscheiden sich diese Policen durch die Kosten und den Versicherungsschutz, den sie bieten. Doch gerade für Fahranfänger sind die Versicherungsbeiträge oft sehr hoch. Die Stiftung Warentest empfiehlt daher, das Auto über die Eltern zu versichern.
Studenten sind in der Regel bei den Eltern mitversichert