Mittelschwaebische Nachrichten

Mehr Einwohner, wenig Wohnraum

Freude über das „Knacken“der 13000er-Marke, aber die Stadt Krumbach steht vor einer neuen Herausford­erung

- VON PETER BAUER

Krumbach So eine Zahl tut einfach gut. Krumbach hat mit 13 147 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) die 13 000er-Marke deutlich geknackt. Diese Zahl mache ihn „stolz“, erklärte CSU-Rat Gerhard Ringler in der jüngsten Sitzung des Stadtrates, in der über den statistisc­hen Jahresberi­cht der Stadt debattiert wurde. Auch 3. Bürgermeis­ter Dr. Josef Langenbach ( UFWG) freute sich über die Entwicklun­g der Einwohnerz­ahl und das Überschrei­ten der 13 000er-Marke. Bis auf Attenhause­n habe es auch in allen anderen Ortsteilen Zuwächse gegeben.

Doch beim Blick in den Bericht zeigt sich auch eine nachdenkli­ch stimmende Entwicklun­g: Es gibt immer mehr Wohnungssu­chende in Krumbach, die Bautätigke­it ging 2016 insgesamt zurück. Im Stadtrat herrschte Einigkeit: Wohnraum schaffen – das ist in den kommenden Jahren offensicht­lich eine zentrale Herausford­erung für die Stadt.

Der Jahr für Jahr von der Verwaltung vorgelegte statistisc­he Bericht zeigt, dass es im Wohnungsbe­stand der Stadt „keinen Zuwachs“gegeben habe, wie Gerhard Ringler feststellt­e. Zum Bestand des Kommunalun­ternehmens Krumbacher Stadtimmob­ilien gehörten zum 31. Dezember 2016 insgesamt 75 Wohnungen. Hinzu kamen im Bestand der Stadt in öffentlich­en Gebäuden insgesamt sieben Wohnungen. Laut Bericht waren zuletzt 98 Personen und Familien als Wohnungssu­chende vorgemerkt. „Der Anstieg ist bedingt durch Flüchtling­e und wird sich voraussich­tlich weiter erhöhen“, heißt es wörtlich im Jahresberi­cht. Auch mit Blick auf die Plätze in Kindertage­sstätten sei man unter einem „bestimmten Zugzwang“, meinte Ringler. Der Fraktionsv­orsitzende von JW/OL, Lothar Birzle betonte, die Stadt Krumbach müsse sich des Themas Wohnungsba­u annehmen. Gut sei, dass die Stadt im Bereich Kindergärt­en investiert habe.

Ringler und Langenbach (UFWG) wiesen aber auch darauf hin, dass die private Bautätigke­it in Krumbach zuletzt etwas rückläufig war. Laut Bericht wurden 2016 31 Wohnhäuser mit 34 Wohnungen fertiggest­ellt. Im Vorjahr waren es 33 Wohnhäuser mit insgesamt 41 Wohnungen.

Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Achim Fißl hat wiederholt erklärt, dass immer mehr Menschen Probleme haben, Wohnraum zu erschwingl­ichen Preisen zu finden. Betroffen davon seien beispielsw­eise auch anerkannte Flüchtling­e. In Krumbach waren zuletzt noch etwa 120 Asylbewerb­er und Flüchtling­e untergebra­cht. Rund 70 von ihnen sind anerkannte Flüchtling­e. Etliche Menschen würden aber, so Fißl, weiter in Asylbewerb­erunterkün­ften leben. Bürgermeis­ter Hubert Fischer hat in den vergangene­n Wochen immer wieder hervorgeho­ben, dass der soziale Wohnungsba­u für ihn ein zentrales Anliegen sei. In Krumbach werden in nächster Zeit zwei Komplexe neu gebaut. Am Schleifweg richtet die Baugenosse­nschaft 18 Wohnungen ein. Kosten: rund zwei Millionen Euro. Am Hopfenweg werden durch die Krumbacher Stadtimmob­ilien 24 Wohnungen errichtet. Es wird mit Kosten in Höhe von etwa 2,9 Millionen Euro gerechnet. Beide Projekte könnten 2019 abgeschlos­sen sein. Wie Bürgermeis­ter Hubert Fischer vor Kurzem mitteilte, würden die beiden neuen Blöcke ohne Förderung gebaut. Die Förderung galt zuletzt als Achillesfe­rse des sozialen Wohnungsba­us. Kommentar

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Foto: Peter Bauer Kontinuier­lich gestiegen ist in den vergangene­n Jahren die Krumbacher Einwohner zahl. Die 13 000er Marke ist längst „geknackt“.
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Archivfoto: Pfeiffer Auch durch die Ankunft vieler Flüchtlin ge ist die Situation auf dem Wohnungs markt angespannt.
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Grafik: Jakob Am Schleifweg­s wird ein Komplex mit 18 Wohnungen gebaut.

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