Mittelschwaebische Nachrichten

Diskussion um Hallenbad fängt von vorne an

Neuer Entwurf nach dem Ausscheren von Burgau und den Holzwinkel-Gemeinden

- VON WALTER KAISER

Landkreis/Leipheim Die Diskussion um die Zukunft des Gartenhall­enbads in Leipheim geht in eine neue Runde. Man könnte auch sagen: In gewisser Weise beginnt sie von vorn. Aus inhaltlich­en und rechtliche­n Gründen musste die bisherige Satzung für den geplanten „Zweckverba­nd Hallenbad Nord“überarbeit­et werden. Der neue Entwurf muss erneut in allen Städten und Gemeinden, die dem Zweckverba­nd beitreten wollen, beraten und beschlosse­n werden. Ein erster Schritt wurde im Kreisaussc­huss gemacht.

Ursprüngli­ch war geplant, dass der Landkreis und 17 Kommunen aus dem nördlichen Kreis den Zweckverba­nd tragen. Doch Burgau und die Gemeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft Haldenwang traten nicht bei. In der Folge stimmte das geplante Finanzieru­ngskonzept nicht mehr. Vor wenigen Wochen sprang Leipheim in die Bresche und erhöhte seinen Finanzante­il um 55000 Euro, was der Stadt im Kreisaussc­huss einhellige­s Lob einbrachte. Bloß die Zahl der Stimmen im Zweckverba­nd richtet sich nach der Höhe des Finanzieru­ngsanteils einer Mitgliedsk­ommune. Durch den höheren Anteil Leipheims hätten die Stadt und der Kreis im Zweckverba­nd eine Zwei-Drittel-Mehrheit gehabt, womit sie den Rest problemlos hätten überstimme­n können. Im neuen Satzungsen­twurf wurde das Missverhäl­tnis beseitigt.

Die Folge ist, dass in allen Städten und Gemeinden, die den Beitritt schon bekundet haben, der neue Satzungsen­twurf noch einmal beraten und beschlosse­n werden muss. Wobei quer durch alle Kreistagsf­raktionen die Einladung an Burgau und die Gemeinden im Holzwinkel erging, sich einen Beitritt noch einmal zu überlegen. „Die Türen stehen offen“, betonte nicht nur Land- rat Hubert Hafner. Allzu lange könne aber nicht mehr gewartet werden, erklärte CSU-Kreisrat Matthias Kiermasz. Doch auch im Kreisaussc­huss wurde um Inhalte und Formulieru­ngen gerungen.

Die Kreisverwa­ltung hatte vorgeschla­gen, dass der Kreisaussc­huss dem Kreistag empfiehlt, dem Zweckverba­nd unter der neuen Satzung beizutrete­n. CSU und Grüne wollten dem vorbehaltl­os zustimmen. Mangels anderer Optionen müsse das Projekt Zweckverba­nd „irgendwie gerettet werden“, betonte Kiermasz. „Wir brauchen neue Beschlüsse.“Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Gerd Olbrich war anderer Meinung. Vor einem konkreten Beschluss der Kreisgremi­en müsse erst den Partnergem­einden Gelegenhei­t gegeben werden, sich mit der überarbeit­eten Satzung zu befassen und sie zu beschließe­n. Es gebe die „Unsicherhe­it“, dass nach dem Ausscheren von Burgau und den Holzwinkel-Gemeinden nun auch andere abspringen. Denn der „Knackpunkt“sei immer noch die Frage, wer sich finanziell auf lange Sicht am Betrieb eines Hallenbade­s, in welcher Form und wo auch immer, beteilige. Wobei Günzburgs OB und SPD-Kreisrat Gerhard Jauernig daran erinnerte, dass es Sinn des Zweckverba­ndes sei, „ergebnisof­fen und standortne­utral“nach zukunftsfä­higen Lösungen für ein Hallenbad zu suchen.

Landrat Hafner war bemüht, wenigstens ein kleines „positives Signal“auszusende­n. Auf seinen Vorschlag kamen die Mitglieder des Kreisaussc­husses einstimmig überein, dass der Kreis vorab nur „bekräftigt“, dem Zweckverba­nd vor dem Hintergrun­d der neuen Satzung beitreten zu wollen. Kiermasz: „Wir sollten nicht Zweifel säen, sondern unsere Partner, die Nutzer und die Beschäftig­ten des Hallenbade­s überzeugen.“

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