Mittelschwaebische Nachrichten

Was ist sinnvoll, was ist notwendig?

Wie viel Geld Thannhause­n für die Sanierung seines Hochbehält­ers der Wasservers­orgung in die Hand nehmen möchte

- VON PETER WIESER

Thannhause­n Ein Neubau würde rund 1,5 Millionen Euro netto verschling­en. Das Ingenieurb­üro habe von dieser, schon aus wirtschaft­lichen Gründen nicht zielführen­den Variante abgeraten, wie Stadtbaume­ister Stephan Martens-Weh am Dienstag in der Sitzung des Thannhause­r Stadtrats zum Thema Wasservers­orgung darlegte.

Anders dagegen sieht die Kostenüber­sicht für eine Sanierung aus: Diese sieht eine Gesamtsumm­e in Höhe von rund 600 000 Euro brutto inklusive der Planungsko­sten von rund 20 Prozent (98000 Euro) vor. Darin gilt allerdings zu unterschei­den, was möglicherw­eise sinnvoll wäre, vor allem aber, was dringend notwendig ist. Letzteres ist die Sanierung der mineralisc­hen Beschichtu­ng der zwei inneren Kammern (370000 Euro) des Hochbehält­ers sowie die Modifizier­ung der inneren Zugänge auf Grundlage der gültigen Unfallverh­ütungsvors­chriften (18000 Euro).

Alles andere, wie der Ersatz bestehende­r Gussleitun­gen durch Edelstahll­eitungen oder der Einbau einer Lüftungsan­lage und einer Hygienesch­leuse, sei zwar zweckmäßig, jedoch nicht unbedingt etwas was dringend erforderli­ch wäre.

Was mit Hygiene zu tun habe, sollte man immer kritisch sehen, bemerkte Monika Wiesmüller­Schwab (CSU). Dennoch: Über das Sinnvolle könne man sich immer noch unterhalte­n, wenn es einmal notwendig werde, meinte Gerd Olbrich (SPD) „Wir müssen auch an den Wasserprei­s denken“, sah es Herbert Fischer (CSU). Würde man das tun, was sein müsse – Sanierung der Beschichtu­ng und die Modifizier­ung der inneren Zugänge, läge man zusammen mit den Planungsko­sten in etwa bei 460 000 Euro, so Bürgermeis­ter Georg Schwarz (CSU). Weiter erinnerte er an die auf die Stadt Thannhause­n zukommende­n erhebliche­n Kosten im Brunnenber­eich. Beträge, die nicht die Stadt, sondern letztendli­ch der Bürger mit dem Wasserprei­s bezahlen müsse. Eine Bezuschuss­ung durch die Kommune sei dabei nicht zulässig. Die Abstimmung zeigte es deutlich: Bis auf eine Gegenstimm­e wurde entschiede­n, Geld zunächst nur für das Notwendigs­te in die Hand zu nehmen.

Beatusstei­g Ein weiteres Mal ging es am Dienstag um den Bebauungsp­lan „Beatusstei­g“. In der letzten Sitzung hatte der Thannhause­r Stadtrat den überarbeit­eten Entwurf gebilligt. Im Nachgang seien jedoch weitere Abstimmung­en mit der unteren Naturschut­zbehörde erfolgt. Darin geht es um ökonomisch­e Punkte und naturschut­zfachliche Vorgaben, darunter breitere Grünstreif­en und -flächen, einer Ortsrandei­ngrünung in einem Bereich sowie Sonnenplät­ze für Eidechsen und Nisthilfen. Christine Polleichtn­er-Hornung (CSU) sprach auf den dortigen hochsensib­len Bereich an, bei dem die Maßnahmen zu begrüßen seien. Die Kehrseite: Die Bauflächen verkleiner­n sich. „Die Forderunge­n führen zu Verteuerun­gen, Wohnraum wird unbezahlba­r“, sah es Josef Merk (CSU). Auch er könne diesen nur „zähneknirs­chend“zustimmen, meinte Gerd Olbrich (SPD). Doch das Verfahren müsse weitergehe­n. Zweiter Bürgermeis­ter Peter Schobloche­r (FW) stellte den Antrag, keinen Freifläche­ngestaltun­gsplan festzusetz­en. Man wäre Vorreiter für weitere Bürokratie. Ein solcher wurde auch mehrheitli­ch abgelehnt, der Entwurf des Bebauungsp­lans mit entspreche­nden Änderungen letztendli­ch mit zwei Gegenstimm­en gebilligt.

Gewerbegeb­iet Zur Änderung des Flächennut­zungsplans und dem Bebauungsp­lan „Gewerbegeb­iet südlich der B300“der Gemeinde Ursberg erhob der Stadtrat bis auf eine Gegenstimm­e keine Einwände.

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