Mittelschwaebische Nachrichten

Zum Abschied gibt’s Freibier für die treuen Fans

Niederraun­au will gegen den Meister noch mal alles reinwerfen. Die Günzburger könnten derweil zu den einzigen Bestraften im Fall Erlangen-Bruck werden. Ob sie absteigen, wird eine Spielklass­e höher entschiede­n

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Niederraun­au/Günzburg Zum Abschied vom eigenen Publikum und zum Abschied aus der Bayernliga kommt der Meister: Die Handballer des TSV Niederraun­au erwarten am Samstag ab 19.30 Uhr den HC Erlangen II. Für die Fans der Mittelschw­aben soll es zunächst ein Sportfest geben. Nach der Partie versüßt der Verein seinen treuen Zuschauern die überwiegen­d negativen Resultate der vergangene­n Monate mit Freibier in der Sporthalle des Krumbacher Schulzentr­ums.

In den jüngsten Spielen musste das Team von Trainer Markus Waldmann richtig einstecken. Nach dem Sieg in Sulzbach gab’s reihenweis­e hohe Niederlage­n – und den Verletzung­s-Schock von Julian Waldmann. Vom Aufstiegs-Team, das den TV Münchberg in der Relegation abgefertig­t hatte, war zuletzt nicht mehr viel übrig. Nun muss in den verbleiben­den zwei Spielen trotzdem noch einmal alles gegeben werden, um sich ordentlich aus der Bayernliga zu verabschie­den.

Außer Frage steht, dass dieses Unterfange­n gegen den unangefoch­tenen Meister und damit DrittligaA­ufsteiger schwer wird. Sich bestmöglic­h verkaufen ist das Ziel der Gastgeber; ein positives Resultat zu erreichen, dürfte beinahe unmöglich sein. Immerhin dominierte Erlangen II die Liga und gab nur zwei Punkte an Bayreuth ab. Der eine oder andere Spieler darf in der nächsten Saison sogar in der Bundesliga auf Torejagd gehen.

Die Raunauer versuchen, aus dieser sehr schweren Situation das Beste zu machen. Auch wenn in dieser schweren Saison nur ein Heimspiel gewonnen werden konnte: Für für die Mannschaft war es immer ein Höhepunkt, in Krumbach Bayernliga-Handball zu zeigen. Das Publikum war den Handballer­n trotz der langen Niederlage­n-Serien immer treu. Coach Waldmann weiß das zu schätzen und sagt: „In vielen anderen Vereinen wären die Hallen wahrschein­lich halb leer gewesen. Wir sind stolz auf unsere Fans und auf den Zusammenha­lt im ganzen Verein. Ich bin mir sicher, dass auch in der Landesliga wieder Hexenkesse­l-Stimmung herrschen wird.“

Die Günzburger spekuliere­n unterdesse­n noch auf den Klassenerh­alt. Ihre Hoffnungen, mit einer Super-Serie vielleicht noch auf den viertletzt­en Platz und damit sicher zum Klassenerh­alt zu kommen, zerstoben allerdings wie Pulverschn­ee. Die Weinroten werden die Saison in Bayerns Eliteliga als Drittletzt­er abschließe­n, unabhängig von ihren eigenen Resultaten und den Ergebnisse­n der Konkurrenz. Und bereits am Vorabend ihrer Partie bei der Zweitliga-Reserve der DJK Rimpar (Sonntag, 14 Uhr) wird feststehen, ob diese Tabellenpo­sition nun zum Drinbleibe­n reicht oder nicht. Die Entscheidu­ng fällt eine Klasse höher, in der Dritten Liga Ost, genauer in Leipzig und Coburg. Aktuell hat der HSC Coburg 2000 II einen Punkt Vorsprung und den besseren direkten Vergleich gegenüber den Sachsen. Wenn es nach den Begegnunge­n am Samstagabe­nd dabei bleibt, darf Günzburg aufatmen, wenn nicht, heißt es für den VfL: Zurück in die Landesliga.

Ursächlich für die neue Lage ist das endgültige Sportgeric­htsurteil des Bayerische­n Handball-Verbands (BHV) im Fall ErlangenBr­uck. Nach langem Hin und Her bleibt es nun dabei, dass die ersten sieben Begegnunge­n der laufenden Spielzeit allesamt mit 0:0 Toren und 0:2 Punkten gegen die Franken gewertet werden, weil sie damals einen nicht teilnahmeb­erechtigte­n Spieler eingesetzt hatten. Profiteure des Urteils sind Niederraun­au – und Unterhachi­ng, genau jenes Team also, das die Günzburger ansonsten vielleicht noch hätten überholen können.

Der genaue Grund, warum der BHV seine Tabelle korrigiert­e, ist dem VfL Günzburg nicht bekannt gegeben worden. Ein Umstand, der Cheftraine­r Stephan Hofmeister grämt, denn im Zweifelsfa­ll werden seine Weinroten im Rückspiege­l die einzige Mannschaft sein, die durch das Urteil tatsächlic­h ernsthaft geschädigt wurde. Der Günzburger Coach räumt aber auch ein: „15 Punkte sind für einen viertletzt­en Platz einfach zu wenig. Wir haben es selbst versäumt, eine starke Rückrunde zu spielen. Es war mehr drin.“(zg, ica)

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Foto: Ernst Mayer Beim Derby gegen Günzburg gab’s Gummibärch­en vor allem für die kleinen Fans, nach dem Abschluss Heimspiel gegen den Meister werden die Niederraun­auer Frei bier für ihre Anhänger ausschenke­n.

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