Mittelschwaebische Nachrichten
Alle Jahre wieder
Dem TSV 1860 droht der Absturz in die Drittklassigkeit. Stuttgart hingegen verpasst vorerst den Aufstieg
München Entsetzen beim TSV 1860 München: Die „Löwen“sind im Abstiegskampf der zweiten Fußball-Bundesliga am vorletzten Spieltag nach einer 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Bochum auf den Relegationsplatz gestürzt. Am letzten Spieltag muss das Team von Trainer Vitor Pereira auswärts beim gesicherten 1. FC Heidenheim antreten.
Sogar der direkte Abstieg ist bei zwei Punkten Vorsprung auf den Tabellensiebzehnten Würzburger Kickers noch möglich. VfL-Joker Tom Weilandt erzielte vor 40 300 Zuschauern in der Münchner Arena in der 79. Minute das entscheidende Tor. Für die Bochumer hatte zuvor der Ex-Löwe Peniel Mlapa getroffen (31.). Nur drei Minuten später konnte der Münchner Abwehrchef Abdoulaye Ba ausgleichen. Nach der Pause verpufften die Offensivbemühungen von 1860 erfolglos.
Unter dem nervlichen Druck fehlten zu oft die Ruhe und die Übersicht für die richtige Entscheidung im Vorwärtsgang.
Ein sensationeller Befreiungsschlag im Tabellenkeller gelang dagegen Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen führten den Aufstiegskandidaten aus Braunschweig beim 6:0 phasenweise vor.
Die Arminia (36 Punkte) sprang somit vom direkten Abstiegsplatz 17 sogar auf den rettenden Rang 15. Der in diesem Jahr noch sieglose Aufsteiger Würzburger Kickers (34) ist nach dem 0:1 gegen den SV Sandhausen hingegen neuer Vorletzter. Angesichts des Saisonfinales in Stuttgart ist die direkte Rückkehr der Kickers, die nach der Hinrunde noch Rang sechs belegt hatten, in die dritte Liga wahrscheinlich.
Schwaben verpassten es beim 0:1 in Hannover, den direkten Wiederaufstieg schon perfekt zu machen. Hannovers Siegtor erzielte Felix Klaus in der 40. Minute, sein Mitspieler Salif Sané sah drei Minuten vor dem Ende die Rote Karte. Somit haben sowohl die NiedersachDie sen wie auch der VfB Stuttgart jeweils 66 Punkte auf dem Konto und damit drei Punkte Vorsprung auf Eintracht Braunschweig, das dazu noch das viel schlechtere Torverhältnis hat. Braunschweig geriet durch ein Eigentor von Jan Hochscheidt in Rückstand (14.), Julian Börner legte für die Arminia nach (24.). Nach der Pause ergab sich die Eintracht fast wehrlos, Reinhold Yabo (65./67./76.) und Keanu Staude (71.) nutzten dies eiskalt aus.
Allerdings haben die Braunschweiger immerhin schon den dritten Platz sicher, da Union Berlin überraschenderweise 0:1 gegen Heidenheim verlor. Die Braunschweiger sind somit der Top-Kandidat auf die Aufstiegsrelegation für die erste Liga. In den beiden Spielen wartet ein Trio aus den Teams Hamburg, Augsburg und Wolfsburg auf die Niedersachsen.
Eher in die andere Richtung geht es möglicherweise für den 1. FC Kaiserslautern. Der Ex-Meister muss auf Rang 14 weiter um den Klassenerhalt kämpfen. Die Pfälzer verloren bei Erzgebirge Aue mit 0:1. Aue ist wie die punktgleiche Fortuna aus Düsseldorf (39) vor dem direkten Duell am letzten Spieltag so gut wie gerettet.
Die Düsseldorfer gewannen beim 1. FC Nürnberg mit 3:2. Der bereits zuvor gesicherte FC St. Pauli kam zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth zu einem 1:1. Karlsruhe verpasste durch das 3:4 gegen Dresden einen versöhnlichen Abschied von den eigenen Fans. (dpa)