Mittelschwaebische Nachrichten
Vom Kreisaltenheim ins Stadlerstift
Das neue Seniorenheim in Thannhausen ist nun offiziell feierlich eröffnet worden
Thannhausen „Wir bieten Heimat“. Dieses Motto zog sich wie ein roter Faden durch die festlich gestaltete Einweihungsfeier des neuen und erweiterten Stadlerstiftes in Thannhausen. „Es bedeutet den Abschied aus dem Kreisaltenheim, das viele Jahre eine vertraute Heimat für Bewohner und Mitarbeiter war und ist eine neue Episode der Einrichtungen für die Senioren in Thannhausen.“Damit beschrieb Landrat Hubert Hafner den Neuanfang dieses Hauses mit all den Veränderungen, die der Umzug gebracht hat.
Der Wechsel in verschiedene Lebensphasen geschehe manchmal voller Freude, sogar Ungeduld, doch manchmal eher zögernd und begleitet von Unsicherheit und Angst. Der Landkreis betrachte es daher als eine vordringliche Aufgabe, seine Bürger in diesen Etappen des Lebens zu begleiten und ihnen im Rahmen der Daseinsfürsorge mit Einrichtungen zur Seite zu stehen, besonders sich um das Wohl der älteren Mitbürger zu kümmern. Vor diesem Hintergrund standen auch die wahrlich nicht einfachen Entscheidungen zur Zukunft der stationären Altenhilfe in Thannhausen. „Bei dieser Maßnahme mit einem Finanzvolumen von 6,5 Millionen Euro stand das eigentliche Ziel immer im Fokus, den Heimbewohnern hier in Thannhausen eine Heimat zu schaffen, in der sie sicher und gut versorgt für eine weitere Phase ihres Lebens gerüstet sind.“
Der Werkleiter Seniorenheime im Landkreis Günzburg, Martin Neumeier, dankte allen am Bau Beteiligten.
Einrichtungsleiterin Anita Kugelmann, die den Bau von Anfang an begleitet hat, berichtete von manch stressigen Tagen, doch in vielen Gesprächen und Kontakten hätten entstandene Probleme gelöst werden können.
Für jeden Tag im Jahr gebe es Bezeichnungen, meinte Bürgermeister Georg Schwarz, „aber der heutige ’Tag der Pflege’ könnte nicht besser zu unserer Einweihungsfeier passen“. Die einst bestehenden zwei Seniorenheime in Thannhausen zusammenzulegen, bedeutete für die Stadt eine besondere Situation, doch jetzt sei alles gut gelöst. Für die Stadt und den Kreis sei es die richtige Entscheidung gewesen, so Schwarz weiter, denn allein hätte Thannhausen dieses Projekt nicht schultern können. Das im Zentrum entstandene Seniorenheim bedeute eine wesentliche Aufwertung des Stadtbildes. Dies bestätigte auch Matthäus Ott vom Architekturbüro Nething & Ott, denn der Baukörper füge sich harmonisch in die dortige Umgebung ein. Er beschrieb in Kurzform die Details zur Aufteilung und Ausstattung der Räume, die alle Bedürfnisse für einen angenehmen Lebensabend für die Senioren erfüllen können und den Mitarbeitern eine funktionelle Arbeit ermöglichen.
In Vertretung für die verhinderte örtliche evangelische Pfarrerin trat Norbert Riemer aus Burtenbach der Meinung der älteren Menschen entgegen, „ich bin nichts mehr wert, ich falle doch nur anderen zur Last und koste viel zu viel Geld“, denn diese Gedanken seien nachvollziehbar, aber falsch. Er ermutigte alle, die in diesem schönen, hellen Haus wohnten, sich daran zu orientieren, dass sie keine überflüssige Last, sondern eine Bereicherung darstellten, auch in den Augen Gottes. Zusammen mit Stadtpfarrer Stefan Finkl spendeten die Geistlichen den kirchlichen Segen.
Das Musik-Duo Robert Sittny am Klavier und Günther Beugel mit Klarinette und Saxofon gaben mit einfühlsamen Melodien der Feierstunde ein festliches Gepräge.