Mittelschwaebische Nachrichten
Weltmeisterliches Gefühl zum Auftakt
Das neue Krumbacher Bürgerhaus ist vollendet. Es ist eine wichtige Anlaufstelle für den sozialen Bereich. Und dann gibt es auch noch einen besonderen Neuanfang für eine bekannte Krumbacher Sportlerin
Es ist ganz ohne Zweifel ein besonderer Moment für Andrea Gruber. „Auch eine schöne Rückkehr“, sagt sie mit einem Lächeln. Die 34-Jährige ist in Krumbach geboren und aufgewachsen, vielen bekannt ist die Tochter von Gisela und Reinhold Gruber als Taekwondoweltund -europameisterin. 2012 wurde sie Weltmeisterin, 2013 Vize-Weltmeisterin, 2013 und 2015 gewann sie überdies Europameistertitel. Gerne erinnert sie sich noch an den Moment, als sie sich ins Goldene Buch der Stadt Krumbach eingetragen hat. Viele Jahre war sie bei der Sparkasse in Günzburg beschäftigt, zehn Jahre war sie dort Ausbildungsleiterin. Aber es sei ihr Wunsch gewesen, irgendwann auch beruflich wieder nach Krumbach zurückzukehren. Nun ist sie seit rund zwei Wochen Teamleiterin im neuen Krumbacher Bürgerhaus in der Hürbener Heinrich-Sinz-Straße.
Andrea Grubers Rückkehr und Neuanfang steht symbolisch für eine prägende Veränderung für Krumbach. Am Freitag wurde das neue Bürgerhaus offiziell eröffnet. Mit Blick auf die sportliche Karriere der neuen Teamleiterin könnte man auch sagen: Eine Art weltmeisterliches Gefühl zum Auftakt. Das ehemalige Schwarzbäck-Haus wurde umfassend neu gestaltet und bietet nun Räumlichkeiten für die Krumbacher Volkshochschule, den Bürgertreff, den Familienstützpunkt, mehrere Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung und die Quartiersmanagerin/Jugendpflegerin.
Andrea Gruber wird, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, wohl im kommenden Jahr von Jörg Drechsler, der vor der Pensionierung steht, die Geschäftsleitung der Volkshochschule übernehmen. Die Aktivitäten der Volkshochschule sollen, wie Andrea Gruber sowie Stefan Natterer und Michael Ruf von der Stadtverwaltung berichten, im neuen Bürgerhaus gebündelt werden. Dazu gehören die Anmeldung, die Räumlichkeiten für Kurse, aber auch für die Verantwortlichen (Geschäftsleitung und Vorsitz).
Für das Bürgerhaus wurden bei der Krumbacher Stadtverwaltung zwei Stellen neu geschaffen. Neben Andrea Gruber gehören auch Sonja Schantini und Lisa Schmid zum Team der Stadt. Als Teamleiterin wird Andrea Gruber die Sprechzeiten und Sprechtage im Bürgerhaus koordinieren, ebenso die Raumbelegung. Ferner ist sie unter anderem Ansprechpartnerin für den Stadtratsbeauftragten der sozialen Bereiche und für den Themenbereich Ferienprogramm. Zu den weiteren Aufgabenfeldern im Bürgerhaus gehören die Bereiche Rentenanträge, Seniorenarbeit, Nachbarschaftshilfe, Sozialversicherung, die Entgegennahme von Anträgen für Schwerbehindertenausweise und Rentensprechtage. Der Krumbacher Familienstützpunkt war bis zuletzt im Kinderzentrum in der Mühlstraße untergebracht. Bei den Familienstützpunkten arbeiten Landkreis und Kommunen eng zusammen. Träger des Familienstützpunktes in Krumbach ist die Stadt. Der Landkreis gewährt den Kommunen 15 Wochenstunden für pädagogisches Fachpersonal und bezuschusst diese mit 75 Prozent der Personalkosten. In Krumbach wird der Bereich Familienstützpunkt von Heike Feßler betreut – künftig mit Büro im Bürgerhaus. Dort hat auch die Quartiersmanagerin und Jugendpflegerin Birgit Baumann ihr Büro und ihre Sprechzeiten (wir berichteten). Platz bietet das neue Bürgerhaus ferner für den Bürgertreff (bisher Bürgertreff „Mit’anand“in der Karl-MantelStraße).
Genutzt wird das Bürgerhaus noch von etlichen weiteren Einrichtungen: Von der Beratungsstelle für Alleinerziehende des Landratsamtes, der Beratungsstelle für Hörgeschädigte, dem Freiwilligenzentrum Stellwerk, der Bewährungshilfe des Landgerichts Memmingen oder der Fachstelle zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit, von der Selbsthilfegruppe für Menschen mit Handycap des Dominikus-Ringeisen-Werks, dem Sozialverband VdK, dem Integrationsfachdienst und der Deutschen Rentenversicherung. Stattfinden sollen dort Elterntalk, Eltern-Café, Puzzle-Frühstück und das Interkulturelle Frauenfrühstück.
Im Dachgeschoss wurde ein Saal mit rund 60 Plätzen eingerichtet. Er bietet Raum für Veranstaltungen verschiedenster Art. Am 24. Juni wird das Bürgerhaus bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt.
Mitunter wird das neue Bürgerhaus in der Bevölkerung gar als „Hürbener Rathaus“bezeichnet. Natürlich sei das Bürgerhaus kein Rathaus. In der Nattenhauser Straße seien weiterhin alle zentralen Rathaus-Themenbereiche gebündelt. Aber insbesondere im sozialen Bereich setzt das Bürgerhaus einen starken Akzent. Und es ist der Zauber des Anfangs, der BürgerhausTeamleiterin Andrea Gruber derzeit auf so angenehme Weise begleitet.