Mittelschwaebische Nachrichten
Der Duft der Heimat
In den vergangenen Tagen lag er in der Luft: der Duft der Heimat. Das satte Gras, der Raps auf den Feldern und dazu das laue Lüftchen, das nach den Wochen mit Schnee, Frost und Regen für den lang ersehnten Vorgeschmack auf einen heißen Sommer sorgte. Vielleicht hat der eine oder andere, der die Stimmung in tiefen Zügen einsaugen konnte, auch einen Hauch von Gelassenheit gespürt. Der ist immer wichtiger in einer globalisierten Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint.
Heutzutage rückt alles zusammen. Entfernungen spielen keine Rolle mehr. Die Kamera aus Hongkong oder die Jeans aus den USA: Wenige Mausklicks, alles ist bestellt und steht in wenigen Tagen vor der Haustür. Globalisierung heißt auch: Banken fusionieren, um sich auf dem härteren Markt positionieren zu können. Spekulanten zocken mit Nahrungsmitteln und beeinflussen so das Preisgefüge und damit auch die Arbeit der Landwirte. Nachrichten brechen aus unterschiedlichen Kanälen über einen herein. Sie einzuordnen, den Wahrheitsgehalt herauszufiltern und die eigentliche Bedeutung zu erkennen, wird immer schwieriger.
Wie gut, dass es Heimat gibt. Sie ist ein Ruhepol und ein Gefühl, das gerade jetzt so intensiv in die Nase steigt.