Mittelschwaebische Nachrichten
Landsberg als Filmkulisse
Jule Ronstedts Krimikomödie „Maria Mafiosi“ist ab 15. Juni in Bayern zu sehen. Worum es in der spannenden Geschichte geht, in der viele bekannte Gesichter zu sehen sind
Landsberg „Ich bin Kapitän auf dem Schiff“, sagt Jule Ronstedt. Doch ihr Schiff ist nicht auf dem Wasser zu finden, sondern am Filmset. Mit ihrer Filmcrew war sie vor einem Jahr im oberbayerischen Landsberg am Lech zu Gast und drehte die Krimikomödie „Maria Mafiosi“, die am 15. Juni nun in die Kinos kommt. Und bei ihrem Regiedebüt hatte sie wirklich alle Fäden in der Hand. Ob als Drehbuchautorin, Regisseurin oder am Schneidetisch
Das Besondere an diesem Krimi ist nicht nur, dass die Schauspielerin Ronstedt damit ihr Langfilm-Regiedebüt gibt, sondern auch, dass die Redaktion des Landsberger Tagblatts für einige Tage in ein Polizeirevier verwandelt wurde. Ein Büro mit Blick auf das Landsberger Lechwehr wurde geräumt und überall lagen Kabel und Filmrequisiten herum. Ronstedt erinnert sich gerne an die Zeit in Landsberg. Als sie vor einigen Tagen wieder hier war, sei das gewesen „als würde man heimkommen“. Denn spätestens seit ihrem Dreh kennt man sie in Landsberg. Ronstedt ist in Herrsching am Ammersee aufgewachsen, ist Autorin, Schauspielerin und jetzt Regisseurin. Bekannt wurde sie als Schauspielerin in der Serie „Aus heiterem Himmel“oder im Kinoerfolg „Wer früher stirbt, ist länger tot“.
Die Inspirationen zu ihrem Film lieferten Ronstedt die Bücher „Gomorrha“von Roberto Saviano und „Mafia“von Petra Reski. Sechs Jahren habe sie am Drehbuch zu ihrem Film gearbeitet. Ihr Anliegen ist dabei, dass sie die Mafia-Machenschaften, die sich in Deutschland abspielen, deutlich machen kann. Dabei habe sie sich neben den Büchern Fantasieanregungen aus ihrem Umfeld und Wohnort München geholt.
Und nun kommt nächste Woche ihr Film in die Kinos. „Dem Kinostart fiebere ich entgegen und bin besonders gespannt, wie das Landsberger Publikum reagieren wird. Es soll eine heitere Komödie mit Tiefgang sein“, sagt sie. Es ist die Geschichte einer jungen Polizistin. Hochschwanger und sehr verliebt in einen Italiener, der in mafiöse Machenschaften verstrickt ist. Durch ihn wird sie in das kriminelle Netz der Familie ihres Geliebten hineingezogen. Dass Rocco der Vater ihres ungeborenen Kindes ist, darf dabei keiner wissen, soll der junge Mann doch die Tochter des Clanbosses in Italien heiraten. Lisa Maria Potthoff (die Susi aus „Winterkartoffelknödel“) spielt die junge Polizistin, die nicht so ganz damit zurechtkommt, dass sich ihr Freund nicht zu ihr bekennt. In die Rolle ihres Vaters und des Polizeirevierchefs schlüpft Alexander Held. Er spielte in „Schindlers Liste“oder „Der Untergang“– und jetzt in einer Komödie. „Es ist immens schwierig, besonders bei dem heiteren Fach. Jeder wünscht sich eine gute Komödie, aber wir alle wissen, dass das nicht so einfach ist“, sagte Held beim Dreh. Als Kommissar war Held kürzlich schon in der Krimiserie „München Mord“zu sehen.
Als Polizeichef hat er in „Maria Mafiosi“nach dem Tod seiner Frau eine neue Familie gegründet, mit der kapriziösen Irmi (Monika Gruber). Auch die weiteren Schauspieler der Komödie sind aus dem Fernsehen bekannt: Beispielsweise Sigi Zimmerschied und Stephan Zinner, den viele als Söder-Darsteller auf dem Nockherberg kennen.
Und was war nun das Schwierigste am Dreh? Für Jule Ronstedt auch das Schneiden des Films. „Man hat einen Berg an Material und musste zum Teil sehr schwere Entscheidungen treffen. Ich bin auch die Autorin und das Kürzen war schwer. Aber am Ende zählen nur der Film und die Geschichte.“
Filmstart Zu sehen ist der Film ab 15. Juni in den bayerischen Kinos. Im Landsberger Olympia Kino sind Jule Ronstedt und Hauptdarstellerin Lisa Maria Potthoff bei der Premiere dabei. Beginn ist 20 Uhr.