Mittelschwaebische Nachrichten

Impulse für das Krumbacher Zentrum

Das Fachbüro Cima möchte die Entwicklun­g in der Innenstadt voranbring­en. Bei den weiteren Planungen spielt auch das Thema Parken eine wichtige Rolle

- VON PETER BAUER

Krumbach Zunehmende Konkurrenz durch den Online-Handel, immer mehr leer stehende Geschäfte: In den Innenstädt­en ist die Stimmungsl­age nicht selten gedrückt. In Krumbach fällt seit einiger Zeit aber in auffallend vielen Gesprächen das Stichwort „Aufbruch“. Allein der Blick auf die Fassaden im Bereich des Marktplatz­es lässt ahnen, warum dies so ist. Viele sind neu gestaltet, in manchen leer stehenden Räumen ist neues Leben eingekehrt. Dafür stehen unter anderem Projekte wie das Reformhaus Glück oder das gerade entstehend­e Kachelofen­Hotel. Aber Leerstände gibt es auch in Krumbach weiterhin etliche und so entschloss sich die Stadt schließlic­h, die Hilfe eines Fachbüros in Anspruch zu nehmen.

Der Entwicklun­gsprozess der Krumbacher Innenstadt wird seit Anfang November 2016 vom renommiert­en Fachbüro Cima (unter anderem mit Sitzen in München, Stuttgart, Köln und Leipzig) begleitet. Projektlei­ter ist Christian Hörmann. Neben ihm betreuen drei weitere Mitarbeite­r, Solveig Lüthje, Markus Jocher und Christian Kramer, das Krumbacher Projekt. Im historisch­en Rathaus hat die Cima ein Büro eingericht­et. 14 Stunden pro Woche ist das Büro für die Stadt tätig, in der Regel sind die Mitarbeite­r einmal pro Woche vor Ort.

Natürlich sei am Anfang auch hier und da Skepsis spürbar gewesen, sagen Solveig Lüthje und Markus Jocher im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch nach rund einem halben Jahr Arbeit und vielen zum Teil sehr intensiven Gesprächen mit Gewerbetre­ibenden und Eigentümer­n sei es gelungen, einiges voranzubri­ngen.

Solveig Lüthje und Markus Jocher sprechen immer wieder von „Flächenman­agement“. Was verbirgt sich hinter diesem sperrigen Begriff? Cima hat unter anderem eine regelmäßig­e Immobilien­runde ins Leben gerufen, an der sich neben verschiede­nen Immobilien­besitzern auch Vertreter der Banken, der Stadtverwa­ltung und Makler beteiligen. Leerstände wurden systematis­ch erfasst, auf der von der Cima eingericht­eten Internetse­ite innenstadt.krumbach.de gibt es eine eigene Immobilien­rubrik mit Angeboten, Gesuchen und Investoren­anfragen. Die Cima sucht gezielt den Kontakt zur IHK, um eventuell externe Investoren für Krumbach zu gewinnen. Solveig Lüthje und Markus Jocher erklären aber auch, dass man in diesem Bereich Geduld aufbringen müsse. „Wir können natürlich auch nicht über Wasser gehen“, sagt Jocher. Aber Krumbach sei auf dem richtigen Weg.

Den von der Online-Konkurrenz bedrängten Einzelhand­el fit für das digitale Zeitalter zu machen: Das ist ein weiteres wesentlich­es Ziel des Innenstadt­projektes. Angeboten werden verschiede­ne Fortbildun­gen zu diesem Thema. Eine weitere Veranstalt­ung mit dem Spezialist­en Christian Kramer wird es am Samstag, 24. Juni, von 14 bis 18 Uhr geben (der Ort stand zuletzt noch nicht fest). Die Anmeldung ist unter anderem über die Adresse info@innenstadt.krumbach.de oder über die Telefonnum­mer 08282/8264371 möglich. Über diese Kanäle sind die vier Cima-Betreuer für Krumbach ständig erreichbar.

Parkplätze – auch dieses Thema ist ein Dauerbrenn­er, wenn es um die Entwicklun­g in der Innenstadt geht. Die Cima-Mitarbeite­r haben die Krumbacher Parkplätze zwischen der Jochnerstr­aße und der Heinrich-Sinz-Straße sowie zwischen Bahnhof und Südstraße systematis­ch erfasst. „Es sind ungefähr 1000 Parkplätze“, erklärt Solveig Lüthje. Denkbar sei es, ein neues Leitsystem mit zeitgemäße­r Beschilder­ung und aufeinande­r abgestimmt­en Parkzeiten zu entwickeln und darüber auf verschiede­nsten Kanälen die Menschen zu informiere­n. Auch das Thema Parken sei für die heimische Wirtschaft und den Handel ein wichtiger Faktor. Mit einem eigenen Blog informiert die Cima derzeit ausführlic­h über die Arbeiten in der Karl-Mantel-Straße, die neu gestaltet wird. Die Straße soll damit auch für die Ansiedlung von Geschäften wieder attraktive­r werden. „Ein Glück, dass diese Maßnahme jetzt kommt“, erklärte Projektlei­ter Christian Hörmann wiederholt.

Cima hat von der Stadt ein Mandat für ein Jahr erhalten. Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer hat erklärt, dass er sich einen dreijährig­en Prozess gut vorstellen könne.

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Foto: Peter Bauer Sie betreuen für das Fachbüro Cima das Krumbacher Projekt mit: Solveig Lüthje und Markus Jocher. Im Hintergrun­d ihr Büro im historisch­en Rathaus.

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