Mittelschwaebische Nachrichten

Kunst, die Freude vermitteln soll

„Natur pur“von Sigurd Rakel in der Raiffeisen­bank Thannhause­n

- VON THOMAS NIEDERMAIR

Thannhause­n „Natur pur“ist die neue Ausstellun­g von Sigurd Rakel betitelt. Dass der Respekt vor der Natur in all ihrer Schönheit, Wildheit, Unberechen­barkeit und letztliche­r Unbegreifl­ichkeit im Schaffen des in Krumbach lebenden Künstlers gleicherma­ßen großgeschr­ieben wird, machen 20 neue Werke des Malers in der Raiffeisen­bank Thannhause­n sichtbar. Mit ihnen möchte er das vermitteln, was heute wichtiger denn je zu sein scheint, nämlich Ehrfurcht und Demut der Natur gegenüber.

Die hierfür ausgewählt­en Bilder, ausnahmslo­s in Acryl auf Leinwand entstanden und zudem allesamt ohne Titel, sprechen in farbprächt­iger Manier für sich selbst. „Zum alltäglich­en Welt-Wirrwarr mit Krieg, Terror, Krisen und Katastroph­en soll die Ausstellun­g einen Gegenentwu­rf darstellen“, erläutert der 1943 in Sigmaringe­n geborene Rakel. „Kunst soll Freude vermitteln, mehrere Interpreta­tionen ermögliche­n und die Betrachter anregen, ihre eigene Fantasie einzubring­en“, beschreibt der an der Akademie der bildenden Künste in München bei Professor Josef Oberberger ausgebilde­te und dort auch jahrelang tätige Vollblutkü­nstler seine Intention. Seit über vier Jahrzehnte­n lebt er mit seiner Frau Wiltrud im mittelschw­äbischen Krumbach, wo er der seinerzeit­igen Aufforderu­ng Oberberger­s – „Machen’s was!“– nachkam und in Dreifachfu­nktion, nämlich als Maler, Kunsterzie­her und Galerist, ein weithin bekanntes Forum der Kunstvermi­ttlung schaffen konnte.

„Es war wichtig für mich“, betont Rakel, „Menschen zu finden, mit denen man gut zusammenar­beiten kann.“Und so gelang es ihm (seit 1977), mit oft spektakulä­ren eigener Werke und denen regionaler und internatio­naler Künstler seine Galerie zu einer hoch angesehene­n Kunstszene­rie zu formen.

„Ich will zeigen, dass Kunst auch einen Beitrag zur Humanerzie­hung des Menschen leisten kann“, sagt der am Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach seit 1976 lehrende Kunsterzie­her Rakel. Für ihn als Maler sei es wichtig gewesen, „sich selbst zu finden und eine Kunst, die meinen Vorstellun­gen entspricht“. Besonders freue es ihn, wenn entweder er einstige Schüler ausstellen könne oder ehemalige Schüler, wie jetzt Gerhard Böck als Vorstandsm­itglied der Raiffeisen­bank Thannhause­n, „auf mich zukommen, um eine Ausstellun­g mit meinen Bildern zu machen“.

Der Künstler Rakel, den die französisc­hen Impression­isten als „Vertreter ehrlicher Malerei ohne Blick auf den Kunstmarkt“sowie der Kubismus mit seinem Mut zur Abstraktio­n nachhaltig prägten, präsentier­t in Thannhause­n 20 neue Werke, die er – diesen Einflüssen entspreche­nd – als „Erlebnisbi­lder und keine Abbilder“bezeichnet. Gräser und Blumen im Spiel des Windes, feuriges Abendrot, assoziatio­nsreiche Landschaft­s- und Himmelssze­nerien, bei denen des Künstlers versierter Umgang mit Farben und Licht kraftvoll zum Ausdruck kommt, sind auf diesen die Fantasie des Betrachter­s beflügelnd­en BilAusstel­lungen dern zu sehen. „Mit ihnen“, so versichert Sigurd Rakel, „bekommt die Ausstellun­g den Charakter, wie ich ihn mir gewünscht habe. Es war mir immer wichtig, in der Kunst weiterzuko­mmen. Und in dieser Malerei habe ich mich gefunden und ist mir die Richtung deutlich geworden.“

„Kultur pur“– in buchstäbli­ch malerische­r Form – ist für Ausstellun­gsbesucher in der Raiffeisen­bank Thannhause­n (Raiffeisen­platz 1) vom 26. Juni bis zum 21. Juli während der Öffnungsze­iten des Geldinstit­utes zu erleben (Montag bis Freitag: jeweils von 8.30 bis 12.15 Uhr; zudem am Montag und Freitag jeweils von 14 bis 17 Uhr und am Dienstag und Donnerstag jeweils von 14 bis 18 Uhr).

 ?? Foto: Thomas Niedermair ?? Sigurd Rakel steht in seiner Galerie vor einigen seiner Bilder zum Thema „Natur pur“, die in einer Ausstellun­g in Thannhause­n vom 26. Juni bis zum 21. Juli ausgestell­t werden.
Foto: Thomas Niedermair Sigurd Rakel steht in seiner Galerie vor einigen seiner Bilder zum Thema „Natur pur“, die in einer Ausstellun­g in Thannhause­n vom 26. Juni bis zum 21. Juli ausgestell­t werden.

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