Mittelschwaebische Nachrichten
Viele Musiker huldigen der Schicksalsgöttin
Nicht nur die Carmina Burana brachten Schüler des SKG dem begeisterten Publikum dar
Krumbach Das schon fast legendäre Sommerkonzert des Krumbacher Simpert-Kraemer-Gymnasiums (SKG), das an zwei Tagen in der Mehrzweckhalle der Turnhalle stattfand, hatte für die Zuschauer die Carmina Burana von Carl Orff und Titelsongs von bekannten Filmen vorbereitet. Über 300 Schüler des Gymnasiums sangen und musizierten bei den anspruchsvollen und modernen Orchesterwerken. Rektor Norbert Rehfuß freute sich über die vielen Besucher. Rehfuß erwähnte, dass ein neuer Flügel angeschafft worden sei. Leider seien aber bisher nur 16 Tasten bezahlt, meinte der Direktor schmunzelnd. Er erhoffe sich von den Gästen eine kleine oder auch größere Spende für den Flügel.
Den Konzertbeginn gestaltete die SKG Junior Band. Unter Leitung von Jochen Schwarzmann ging es gleich rasant mit „Skyfall“, von Adele Adkins/Paul Epworth und Star Wars von John Williams mit bekannten Filmmelodien los. Die Musiker, viele schon aus den fünften Klassen, waren begeistert bei der Sache.
Es folgte das kleine Orchester unter der Leitung von Susanne Freier. Das Orchester mit Streichinstrumenten spielte eine Jazz Suite von Kathy und David Blackwell. Die Musiker spielten einfühlsam, fast zart und liebevoll drang die Musik zu den Gästen.
Mächtig und leidenschaftlich kam das große Orchester, geleitet von Thomas Freier, mit der Titelmusik von „Game of Thrones“und Pirates of the Caribbean“daher. Die beeindruckenden, majestätischen Klänge mit Streichern, Bläsern, Schlagzeug und Pauke erzeugten eine spannende und abenteuerliche Atmosphäre im Saal. Sanfter klangen dabei die Querflöten und Klarinetten.
Die SKG Band führte mit Bertold Leicht den „Säbeltanz von Aram Khachaturian auf. Die schnelle, fast wilde Musik ließ quasi die Klingen der Säbel aufeinander schlagen. Das Publikum befand sich mittendrin im „Kampf“.
Zur Carmina Burana nach der Pause erklärte Schüler Marco Müller zum Beispiel, dass das Musikstück 1937 in der Frankfurter Oper uraufgeführt wurde. Die Carmina Burana besteht aus sinnlichen, erotischen, lebensfrohen Liedern. Die Fortuna steht über allem. Fortuna Imperatix Mundi: Fortuna Herrscherin der Welt. Der große Chor, Chor „Maybe“, das große Orchester, Solisten und die Rockband, alle Musiker gemeinsam – rund 300 Schüler, begeisterten mit ihrem kraftvollen Spiel und Gesang. Beim Anruf der Schicksalsgöttin waren die majestätischen, wundervollen Stimmen der Chöre ein wahrer Genuss. Es ging, musikalisch auf die Tanzwiese in den Frühling. Leicht und locker erklangen die fröhlichen Weisen. Jochen Schwarzmann leitete die Musiker nicht nur mit den Händen dirigierend, sondern mit ganzer Körpersprache. Die Chemie zwischen Dirigent und Musikern stimmte. Marco Müller moderierte zwischen den einzelnen Sätzen gekonnt. Auch am Klavier erfreute er das Publikum. Dann ging es musikalisch in die Schenke. Sich treiben lassen, freche Trinklieder zum Besten geben, die Schüler versetzten die Besucher mit ihrem Spiel in richtige Trink- und Feierlaune. Aber auch traurig wurde es. Eine Schülerin, Bellinda Graf, sang vom Sterben eines Schwans, der leider gebraten wurde.
Einige Schüler und Karl Schur von „Maybe“hatten Soloauftritte, die alle formidabel gemeistert wurden. Leonie Diatel sang „In trutina“aus dem Liebeshof eine schmachtende Weise, über eine Frau, die zwischen Liebe und Verlangen einerseits und Zurückhaltung andererseits schwankt. Am Klavier wurder den die Interpreten unter anderem von Silvia und Marius Kolb begleitet.
Zum Schluss wurde noch einmal kraftvoll die Schicksalsgöttin angerufen. „O Fortuna“schallte es durch den Saal. Alle Stimmen, Instrumente und die Rockband flehten die Schicksalsgöttin an, ihnen hold zu sein.
Die intensive Arbeit der Schüler und ihrer Lehrer und vorrangig von Jochen Schwarzmann wurde von den Gästen mit frenetischem Applaus und vielen Jubelrufen belohnt. Standing Ovations und immer wieder begeistertes Klatschen, der Applaus wollte kein Ende nehmen. Eine Zugabe gab es aber nicht.