Mittelschwaebische Nachrichten
Polizei erklärt Personalsituation
Das Präsidium Schwaben Süd/West äußert sich zu Überstunden und Stellen
Landkreis Bei den Polizeidienststellen im Kreis Günzburg sind Stellen nicht besetzt, die Beamten schieben Überstunden vor sich her (wir berichteten). Dazu äußert sich jetzt das Präsidium Schwaben Süd/West.
Bei den Sollstellen handelt es sich demnach um eine planerische Organisationsvorgabe. In diese sind auch Arbeitsanteile eingerechnet, die nicht durch Beamte der Polizeiinspektionen geleistet werden, beispielsweise von überörtlich zuständigen Einheiten wie den Diensthundeführern, den zivilen Einsatzgruppen oder den Einsatzzügen. Diese haben ihren Sitz nicht im Landkreis, können aber auch hier tätig sein. „Insofern kommt es allein aus diesen Gründen zu dauerhaften Abweichungen von der Sollstärke einer Dienststelle zu ihrer tatsächlich verfügbaren Stärke und erfordert daher eine entsprechende Berücksichtigung zur Vermeidung von Fehlinterpretationen“, erklärt Pressesprecher Christian Eckel.
Die Zahl der Überstunden werde genau betrachtet und in regelmäßigen Abständen erhoben. Dabei komme es im Jahresverlauf bei den Dienststellen immer wieder zu Situationen, in denen verstärkt Mehrarbeit geleistet wird. „Dies bedingt sich teils durch das Einsatzgeschehen, das sich fortlaufend verändert“, so Eckel. „Auch auf saisonale Phänomene wie Veranstaltungen oder die Bekämpfung der Dämmerungswohnungseinbruchskriminalität muss flexibel reagiert werden.“Zusätzlich hätten nicht planbare Faktoren wie längere Erkrankungen von Mitarbeitern, kurzfristig beantragte Elternmonate oder familienbedingte Teilzeit Einfluss auf die Überstundensituation. Im Landkreis habe sie sich bezogen auf den Vergleichsmonat Mai in den Jahren 2015 zu 2016 deutlich erhöht, die Situation habe sich in diesem Jahr darauf bezogen allerdings wieder etwas entspannt.
Dem Polizeipräsidium werden regelmäßig Beamte im Rahmen der halbjährlichen Personalzuteilungen zugewiesen, um Abgänge und Ruhestandsversetzungen zu kompensieren. „Diese Beamten werden unter Berücksichtigung funktionaler, taktischer und belastungsorientierter Aspekte den einzelnen Dienststellen zugewiesen“, erläutert Eckel. „Ziel ist es, hierbei eine vergleichbare und ausgewogene Personalausstattung innerhalb des Polizeipräsidiums sicherzustellen.“Auch die Dienststellen im Landkreis werden berücksichtigt. Im Herbst werden die Ruhestandsabgänge demnach nach heutigem Stand vollständig ausgeglichen. Die Bayerische Staatsregierung hat in ihrem 2016 beschlossenen Maßnahmenpaket „Sicherheit durch Stärke“auch eine Erhöhung der Sollstellen bei der Bayerischen Polizei in den nächsten Jahren beschlossen. Wie diese verteilt werden, wird derzeit abgestimmt. Nach der sukzessiven Ausbildung der Beamten sei davon auszugehen, dass sich die Personalsituation auch im Bereich des Präsidiums positiv entwickelt. (zg, cki)